Die CART mit Ide-cel (Abecma®) wurde in der KarMMa-3-Studie nach zwei bis vier Vortherapien bei einem r/r MM gegen eine von mehreren zur Wahl stehenden Standard-Dreierkombinationen untersucht. Darin hat Ide-cel nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 30,9 Monaten beim progressionsfreien Überleben (PFS; primärer Endpunkt) eine signifikante Überlegenheit erlangt: Das mediane PFS betrug 13,8 versus 4,4 Monate unter den Standardtherapien (Hazard Ratio [HR] 0,49; p < 0,0001). Eine Gesamtansprechrate (ORR) wurde bei 71 % unter Ide-cel beobachtet gegenüber 42 %; ein komplettes Ansprechen (CR) wurde bei 44 versus 5 % dokumentiert, und für die Rate an MRD-Negativität (10-5) lauteten die entsprechenden Zahlen: 35 versus 2 %. Die mediane Ansprechdauer (DOR) betrug 16,6 versus 9,7 Monate [1]. „Und das war eine Intention-to-treat(ITT)-Analyse“, betonte Hansen.
Neue Sicherheitssignale seien nicht vermerkt worden. In der Regel waren die Nebenwirkungen (CRS, ICANS) gut zu kontrollieren und meist passagerer Natur. Zu beachten seien nach wie vor Grad-3/4-Infektionen, mit einem Anteil von 22 %. Diese Resultate wurden von den Real-World-Daten im Register „Center for International Blood and Marrow Transplant Research“ (CIBMTR) bestätigt [2]. Ein weiterer Vorteil von Ide-cel, so die Hämatologin, bestehe darin, dass es sich dabei um eine einmalige Infusion handele, gefolgt von einer therapiefreien Zeit. Dies sowie die Wirksamkeit und die Verträglichkeit in der KarMMa-3-Studie haben außerdem zu einer klinisch relevanten Verbesserung der Lebensqualität geführt.
Hansen empfiehlt für eine bessere Kontrolle von Nebenwirkungen den Score CAR-HEMATOTOX. Er stratifiziert individuelle Risiken für hämatologische Toxizität und Infektionen. Außerdem prädiziert dieser Score das voraussichtliche Ansprechen und somit auch das Outcome des jeweiligen Patienten bis hin zum Gesamtüberleben [3].
Reimund Freye