Die Ergebnisse zeigten Benefits gegenüber Crizotinib. Den Experten zufolge waren 60 % der mit Lorlatinib (Lorviqua®) Behandelten (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 51–68) nach fünf Jahren noch am Leben und progressionsfrei (vs. 8 %; 95 %-KI 3–14). Zudem konnte die Rate des Risikos für Progression oder Tod im Vergleich zu Crizotinib um 81 % verringert werden (Hazard Ratio [HR] 0,19; 95 %-KI 0,13–0,27). Des Weiteren nahm das Risiko der Entwicklung einer intrakraniellen (IC) Progression um 94 % ab (HR 0,06; 95 %-KI 0,03–0,12) [1, 2]. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale für Lorlatinib beobachtet. „Die 5-Jahres-Daten unterstreichen nochmals die Effektivität von Lorlatinib in der Erstlinienbehandlung des ALK+ NSCLC. Somit sollte Lorlatinib der präferierte Standard in der Erstlinientherapie des ALK+ NSCLC sein“, so Griesinger.
Schulz ging auf die Einordnung der 5-Jahres-Daten in der Behandlungspraxis ein. Hier gelte es, ZNS-Metastasen so lange wie möglich zu verhindern. „Beim fortgeschrittenen ALK+ NSCLC handelt es sich um einen hochaggressiven Tumor, der häufig bei jungen Menschen auftritt, die mitten im Leben stehen, und bei dem bei Erstdiagnose häufig bereits Hirnmetastasen vorliegen“, so Schulz. Aufgrund der raschen klinischen Verschlechterung stellen sie eine große Herausforderung im Therapiemanagement dar [3]. „In Bezug auf die Entstehung oder die Progression von Hirnmetastasen bietet Lorlatinib in der Erstlinientherapie derzeit den größten klinischen Benefit“, resümierte Schulz.
Elke Engels