Beim triple-negativen frühen Mammakarzinom ist die neoadjuvante Chemotherapie der Standard [1]. Darüber hinaus gibt es konsistente Daten zur Immuntherapie, wonach es unter der Behandlung zu einer substanziellen Verbesserung der pathologischen Komplettremission (pCR) kommt (ca. 15 %) – unabhängig vom PD-L1-Status [2, 3]. Bei großen (T > 2 cm) oder nodalpositiven (N+) Tumoren ist Pembrolizumab (Keytruda®) Standard (neoadjuvant und adjuvant) [4]. Es führt zu einer signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der pathologischen Komplettremission (pCR) sowie des ereignisfreien Überlebens (EFS) [3, 5]. Auch wenn immunvermittelte Toxizitäten selten seien, sei ein proaktives Management der Nebenwirkungen notwendig, so Prof. Nadia Harbeck, München. Die Lebensqualität werde durch die Immuntherapie nicht beeinträchtigt. Bei einer pCR sollte Pembrolizumab adjuvant fortgeführt werden. Das Gleiche gelte bei non-pCR, alternativ kämen Capecitabin oder Olaparib infrage.
Beim Endometriumkarzinom gibt es eine neue FIGO-Klassifikation; die molekulare Subgruppierung erlaubt eine genauere Prognose. Zur besseren Therapieprädiktion sollte laut Prof. Beyhan Ataseven, Bielefeld, eine Bestimmung der molekularen Marker bereits bei der Erstdiagnose stattfinden. Nicht vergessen werden sollte der MMR(„DNA mismatch repair“)-Status als Surrogatmarker für die weiterführende Lynch-Diagnostik, mahnte Ataseven. Bezüglich der Behandlung sollten molekulare Informationen in die Entscheidung integriert werden. Die Immuntherapie komme als Erstlinientherapie infrage und nehme mit und ohne Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) einen wichtigen Stellenwert ein, wobei ein proaktives Nebenwirkungsmanagement wichtig sei. Neben den Ausführungen, dass die Immuntherapie (u. a. mit Pembrolizumab) auch beim Zervixkarzinom zahlreiche Vorteile hat, verwies Ataseven abschließend vor allem auf die Relevanz der Prävention durch die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV).
Anne Göttenauer