Ist ein Endometrium bereits fortgeschritten oder hat rezidiviert, ist die Prognose laut Prof. Beyhan Ataseven, Lippe/Detmold, sehr ungünstig. Frauen, die als Marker das Protein dMMR aufweisen – etwa 20 bis 30 % – hätten allerdings eine etwas bessere Prognose als diejenigen mit dem Merkmal pMMR, so Ataseven.
Die DNA-Mismatch-Reparatur (MMR) repariert DNA-Replikationsfehler. Liegt eine MMR-Defizienz vor (dMMR), werden die DNA-Fehler nicht mehr korrigiert, und die Tumorzell-Apoptoserate steigt. Checkpoint-Inhibitoren wie Durvalumab (Imfinzi®) können diese Apoptoseneigung verstärken und so zur Verkleinerung der Tumormasse sowie zum längeren Überleben beitragen. Das funktioniert mit Durvalumab plus Paclitaxel/Carboplatin auch beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom, so PD Dr. Florian Heitz, Essen. Denn die DUO-E-Studie belegt: Durch Durvalumab verringerte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe das Progressionsrisiko bei einem dMMR-Tumorstatus um 58 % (Hazard Ratio [HR] 0,42; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,22–0,80) [1].
Tumoren mit intakter MMR-Funktion (pMMR) weisen im Vergleich zu dMMR-Tumoren weniger abnormale Proteine auf, sodass das Immunsystem nur begrenzt in der Lage ist, eine Anti-Tumor-Reaktion zu starten. Hier können PARP-Inhibitoren wie Olaparib (Lynparza®) ansetzen. In der DUO-E-Studie sank das Progressionsrisiko bei Frauen mit pMMR-Tumorstatus unter Olaparib plus Durvalumab im Vergleich zur Kontrollgruppe um 43 % (HR 0,57; 95 %-KI; 0,44–0,73) [1].
Angelika Ramm-Fischer