Welches kurative Potenzial eine CART entwickeln kann, demonstrierte Dr. Mariana Bastos-Oreiro, Madrid, Spanien, unter anderem anhand des 5-Jahres-Follow-up der Phase-II-Studie ZUMA-1. Darin wurde das gegen CD19 gerichtete CAR-T-Zell-Produkt Axicabtagene-Ciloleucel (Axi-Cel; Yescarta®) Patienten mit r/r LBCL appliziert. Es konnte für 33,5 % der Behandelten ein lymphombezogenes ereignisfreies Überleben („lymphoma-related event-free survival“; LREFS) dokumentiert werden, und die Rate für das Gesamtüberleben (OS) betrug 42,6 % [1]. „Von diesen Patienten wiederum können vier Fünftel als potenziell geheilt angesehen werden“, sagte die Hämatologin.
Sie sieht es als sinnvoll an, bereits vor Beginn der Erstlinientherapie die Patientengruppe zu identifizieren, die ein hohes Risiko für ein Rezidiv hat. Gegenwärtig stehen dafür mehrere DLBCL-spezifische Testungen zur Verfügung. Beispielsweise der IPI (Internationaler Prognostischer Index) oder die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH). In naher Zukunft scheint IPI plus eine Interims-Positronenemissionstomografie (PET) mehr Sicherheit in der Einschätzung der Patienten zu gewährleisten. Und langfristig könnte mit zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA; Liquid Biopsy) eine recht präzise Risikostratifikation gelingen.
Gemäß einem von Bastos-Oreiro vorgestellten Therapiealgorithmus kommt bei einem Rezidiv mehr als zwölf Monate nach der Erstlinie eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) infrage. Tritt ein Rezidiv höchstens zwölf Monate nach der Erstlinientherapie auf, sollte überprüft werden, ob die Erkrankten für eine CART geeignet sind [2].
Collins führte näher aus, dass ein breites Kollektiv eine CART erhalten kann. Diese ist durchaus auch für ältere Patienten geeignet, wie eine retrospektive Real-World-Analyse beim r/r LBCL gezeigt hat. In dieser ist eine Stratifikation des OS gemäß den Alterskohorten vorgenommen worden, wobei verschiedene CARTs verabreicht worden sind [3].
Natürlich, führte Collins weiter aus, seien Komorbiditäten ein möglicher Faktor. Negativ bei einem CART-Regime wirkten sich demnach hepatische und renale Erkrankungen in Bezug auf das klinische Ergebnis aus. Den gewichtigsten Einfluss stelle jedoch ein schlechter Allgemeinzustand dar (ECOG PS ≥ 2). Hingegen seien Herz-, Lungen- und frühere Krebserkrankungen sowie Übergewicht eher zu vernachlässigen [4].
Reimund Freye