Wie Prof. Martin Glas, Essen, erklärte, stören die elektrischen Wechselfelder (Optune Gio®) unter anderem den Aufbau des Spindelapparats. Infolge der so initiierten Unterbrechung der Mitose komme es zu einer abnormalen Verteilung von Chromosomen auf die Tochterzellen, wodurch eine Apoptose eingeleitet werde. In der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie EF-14 konnte mithilfe der tragbaren, lokalen und nicht invasiven Add-on-Behandlung eine deutliche Verbesserung der 5-Jahres-Überlebensrate auf 13 versus 5 % in der TMZ-Gruppe gezeigt werden [1]. Inzwischen konnten die vielversprechenden Langzeitüberlebensraten auch in der klinischen Routine in der TIGER-Studie bestätigt werden [2]. Nach einem Beobachtungszeitraum von 48 Monaten lag das mediane Gesamtüberleben (OS) bei 27,7 %, unterstrich Glas. Die zusätzliche Therapie führte dabei nicht zu einer Abnahme der Lebensqualität und war – bis auf behandelbare Hautreaktionen – gut verträglich.
Dr. Carolin Groß-Ophoff-Müller, Köln, wagte einen Blick in die Zukunft und zeigte Studienergebnisse bei Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom im Stadium IV auf. Hier wurden die TTFields zusammen mit Immuncheckpoint-Inhibitoren oder Docetaxel nach Versagen einer platinbasierten Behandlung eingesetzt. Unter der Kombinationstherapie kam es zu einer signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des medianen OS von 13,2 versus 9,9 Monaten. Da ein Viertel der Betroffenen bereits bei Erstdiagnose Hirnmetastasen aufweist, lag es nahe, auch bei dieser Klientel die TTFields-Therapie zu untersuchen. Tatsächlich konnte im Vergleich zur Best Supportive Care allein eine Verzögerung der intrakraniellen Progression von 21,9 versus 11,3 Monaten beobachtet werden [3].
Leoni Burggraf