Die Inhibitoren dieser sogenannten STAMP(„specifically targeting the ABL-Myristoyl-Pocket“)-Klasse versprechen eine hohe Sicherheit und eine kombinierte Verbesserung von Effektivitätsendpunkten, bestätigte Prof. Tim H. Brümmendorf, Aachen. In der multizentrischen, randomisierten und offenen Phase-III-Studie ASC4FIRST zeigte Asciminib überlegene MMR(Molekulare Remission)-Raten nach 48 Wochen gegenüber Imatinib (69,3 vs. 40,2 %; p < 0,001) sowie gegenüber Tyrosinkinase-Inhibitoren der zweiten Generation (67,7 vs. 49,0 %; p < 0,001). Der Wirkstoff empfehle sich damit nach Meinung Brümmendorfs für die Erstlinientherapie; derzeit ist er für die Drittlinie zugelassen. Aktuell werde Asciminib mit Blick auf die Verträglichkeit gegen Nilotinib geprüft, erklärte der Onkologe.
Vor dem Behandlungsstart bei Myelofibrose (MF) ist eine exakte Diagnosestellung wichtig, die auch den Fibrosegrad sowie Zusatzmutationen berücksichtigt. Darauf wies PD Dr. Joachim Göthert, Essen, hin. Der Januskinase-Inhibitor Ruxolitinib (Jakavi®) wirke sich mehreren Studien zufolge positiv auf das Gesamtüberleben von MF-Patienten aus; eine Ruxolitinib-induzierte Anämie zeige dabei keinen relevanten Einfluss.
CML-Patienten gehörten stärker in die Therapieentscheidung miteinbezogen, auch um die Adhärenz zu sichern, mahnte schließlich Prof. Susanne Saußele, Mannheim. Begleiterkrankungen, Essgewohnheiten oder der berufliche Alltag spielten eine große Rolle. Auch werde die Lebensqualität der Patienten zu wenig abgefragt.
Romy König