Der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab (Keytruda®) ist als Monotherapie zur adjuvanten Behandlung bei erhöhtem Rezidivrisiko nach der Operation oder nach Nephrektomie und Resektion metastasierter Läsionen zugelassen. Basis der Zulassung war die KEYNOTE-564-Studie, für die Dr. Katrin Schlack, Münster, beim Urologiekongress in Hamburg aktuelle Daten vorstellte.
994 Erkrankte mit klarzelligem RCC nach Nephrektomie und mit erhöhtem Rezidivrisiko sowie Betroffene, die sich binnen eines Jahres nach Nephrektomie einer Resektion oligometastatischer Areale unterziehen mussten (M1-Status ohne Erkrankung, NED – „no evidence of disease“), erhielten randomisiert alle 3 Wochen Pembrolizumab oder Placebo, und zwar für ein Jahr oder bis zum Auftreten eines Rezidivs oder bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität. Nach 2 Jahren lag die Rate an krankheitsfreiem Überleben in der Pembrolizumab-Gruppe bei 78,3 %, in der Kontrollgruppe bei 67,3 %. Dies entspricht einer relativen Risiko-reduktion um 37 % (p < 0,0001). Interimsanalysen nach 30-monatiger Beobachtungszeit lassen laut Schlack zudem Vorteile im Hinblick auf die Gesamtüberlebensrate erwarten. Eine explorative Post-hoc-Analyse ergab zudem Vorteile der Therapie mit Pembrolizumab in Bezug auf die Zeit bis zur nächsten antitumoralen Folgetherapie, auf das fernmetastasenfreie Überleben sowie auf die Zeit bis zur nächsten Krankheitsprogression [1].
Analysiert wurde auch das Ansprechen auf Pembrolizumab in verschiedenen Risikogruppen: bei intermediär hohem und hohem Risiko sowie in der M1-NED-Gruppe. Alle Gruppen profitierten, vor allem aber Erkrankte der Hochrisiko- und M1-NED-Gruppe. Therapiebezogene Nebenwirkungen der Grade 3/4 traten bei 18,6 % (Pembrolizumab) und 1,2 % (Placebo) auf.
Dr. Thomas Meißner