Nivolumab (Opdivo®) hat sich bereits bei zahlreichen Krebsentitäten bewährt – unter anderem bei gastrointestinalen (GI) Tumoren und dem NSCLC. Die Substanz wird entsprechend der aktuellen ESMO-Leitlinie beispielsweise für die Therapie von Patient:innen mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (ESCC) in Kombination mit entweder einer Chemotherapie oder Ipilimumab eingesetzt. Voraussetzung sei ein PD-L1- TPS (PD-L1-Tumor Proportion Score) ≥ 1 %, erklärte PD Dr. Maria Gonzalez-Carmona, Bonn. Sind die Tumoren PD-L1-negativ, werden die Betroffenen mit Nivolumab nach einer Platin-Fluoropyrimidin-Chemotherapie behandelt.
Mortalitätsrisiko deutlich gesenkt
In der CheckMate-648-Studie verbesserte Nivolumab plus Chemotherapie das Gesamtüberleben (OS) der Teilnehmenden mit PD-L1-TC ≥ 1 % gegenüber alleiniger Chemotherapie signifikant (median 15,4 Monate vs. 9,1 Monate; HR 0,54; p < 0,001). Gleiches galt für Nivolumab plus Ipilimumab mit einem medianen OS von 13,7 Monaten (HR 0,64; p = 0,001).
Bei fortgeschrittenen oder metastasierten Adenokarzinomen des oberen Gastrointestinaltrakts inklusive Magenkarzinomen kommt Nivolumab mit Platin-Fluoropyrimidin für die Behandlung von Erkrankten mit positivem PD-L1-Status zum Einsatz, basierend auf den Daten der CheckMate-649-Studie: In dieser Studie verlängerte die Kombination das mediane OS bei einem PD-L1-CPS ≥ 5 auf 14,4 Monate (vs. 11,1 Monate unter Chemotherapie; HR 0,70; p < 0,0001).
Dr. Jonas Kuon, Heilbronn, präsentierte aktuelle Daten der CheckMate-9LA-Studie, in der Nivolumab plus Ipilimumab und 2 Zyklen Chemotherapie bei Erkrankten mit metastasiertem NSCLC geprüft wurde. Betroffene im Kontrollarm hatten eine alleinige Chemotherapie erhalten. Die 3-Jahres-OS-Rate belief sich auf 27 % vs. 19 % (HR 0,74). Auch Erkrankte mit PD-L1-negativen Tumoren profitieren mit einem 3-Jahres-OS von 25 % versus 15 %.
Die Therapie schien auch bei Personen mit Hirnmetastasen wirksam zu sein: Die Ansprechraten im Prüf- versus Kontroll-arm nach 24 Monaten betrugen 18 % versus 11 %, das mediane OS 20,6 Monate versus 6,9 Monate unter alleiniger Chemotherapie (HR 0,28).
Dr. Miriam Sonnet