Die Sunitinib-Ära wurde eigentlich bereits mit der Überlegenheit von Cabozantinib gegenüber Sunitinib, die in der CABOSUN-Studie gezeigt wurde, beendet, bemerkte Prof. Viktor Grünwald, Essen, bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie.
Für die Behandlung aller Risikogruppen geeignet
Einen neuen potentiellen Standard für die Behandlung aller Risikogruppen stellt die im September 2019 zugelassene Kombination des PD-1-Inhibitors Pembrolizumab (Keytruda®) mit dem Tyrosin-kinase-Inhibitor (TKI) Axitinib dar. Die Zulassung beruht auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie KEYNOTE-426, in der insgesamt 861 Patienten mit Pembrolizumab plus Axitinib oder Sunitinib behandelt wurden [1]. Koprimäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) der ITT-Population.
Zum Cut-off im August 2018 waren 13,7 % der Studienteilnehmer im Kombinationsarm und 22,6 % im Kontrollarm verstorben [2]. Das mediane OS war zu diesem Zeitpunkt in keinem der beiden Studienarme erreicht. Es lebten nach 12 Monaten 89,9 % vs. 78,3 % (Hazard Ratio 0,53; 95-%-KI 0,38–0,74; p < 0,0001) und nach 18 Monaten 82,3 % vs. 72,1 % der Patienten unter Pembrolizumab plus Axitinib versus Sunitinib.
Auch das PFS signifikant verbessert
Auch das PFS war mit einem Median von 15,1 vs. 11,1 Monaten signifikant verschieden (HR 0,69; 95-%-KI 0,57–0,84; p = 0,0001). Nach 12 Monaten lebten 59,6 % versus 46,2 % und nach 18 Monaten 41,1 % versus 32,9 % der Patienten ohne Progress [2]. Ein Ansprechen wurde mit 59,3 % vs. 35,7 % signifikant häufiger unter Pembrolizumab plus Axitinib verglichen mit Sunitinib beobachtet (p < 0,0001).
Schwere behandlungsassoziierte Nebenwirkungen traten unter der Kombi-nationsbehandlung etwas häufiger auf als unter der Sunitinib-Monotherapie (58,1 % vs. 36,2 %), führten aber nicht häufiger zum Therapieabbruch (8,2 % unter der Kombination und 10,1 % unter Sunitinib) [2].
Ine Schmale
Pressekonferenz „Pembrolizumab + Axitinib beim RCC – Neue Kombinationstherapie beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom“ im Rahmen des 71. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) am 20.09.2019 in Hamburg, veranstaltet von MSD Sharp & Dohme.