Ausgehend vom Behandlungsalgorithmus der S3-Leitlinie zum kolorektalen Karzinom aus dem Jahr 2017 diskutierten Prof. Michael Geißler, Esslingen, und Prof. Ullrich Graeven, Mönchengladbach, mit Dr. med. Friedrich Overkamp, Hamburg, aktuelle Studiendaten und ihren möglichen Einfluss auf zukünftige Therapieempfehlungen.
So evaluierte etwa die Phase-II-Studie VOLFI-die Bedeutung einer Therapie-Intensivierung mit Panitumumab plus FOLFOXIRI (Irinotecan, Leucovorin, 5-FU und Oxaliplatin) im Vergleich zu FOLFOXIRI alleine in der Erstlinienbehandlung von Patienten mit nicht resektablem mCRC und RAS-Wildtyp. Es zeigte sich ein Vorteil hinsichtlich des primären Endpunkts objektive Ansprechrate (ORR) zugunsten der Vierfachkombination gegenüber der Triplette (87,3 % vs. 60,6 %) und eine erhöhte Rate an sekundären [1]. Weitere interessante laufende Studien sind die Studie PARLIM, die den Einfluss von Panitumumab in Kombination mit FOLFOX im Vergleich zu FOLFOX alleine nach Resektion von Lebermetastasen bei mCRC-Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren evaluiert, sowie Studien zur Maintenance-Therapie mit verschiedenen Panitumumab-basierten Regimes.
Biosimilars im Aufwind
Ein weiteres Thema der Experten war der Einsatz von biosimilaren Antikörper in der Onkologie. Nach Rituximab- und Trastuzumab-Biosimilars steht nun auch die Zulassung der ersten Bevacizumab-Antikörper bevor. Der biosimilare Antikörper ABP 215 konnte seine Äquivalenz hinsichtlich Wirksamkeit, Sicherheit, Immunogenität und Pharmakokinetik gegenüber Referenz-Bevacizumab (Avastin®) bereits in einer Phase-III-Äquivalenzstudie beim fortgeschrittenen
NSCLC unter Beweis stellen [2].
Claudia Schöllmann
Satellitensymposium „Der Darm ist der Vater aller Trübsal“ (Hippokrates) – klug therapieren statt resignieren!“ im Rahmen des AIO-Herbstkongresses am 22.11.2019 in Berlin, unterstützt durch Amgen GmbH.