Die Studie evaluierte die Kombination aus Abemaciclib plus Fulvestrant im Vergleich zu Placebo plus Fulvestrant nach Versagen einer endokrinen Vortherapie und schloss Patientinnen mit fortgeschrittener HR+ HER2- Erkrankung unabhängig vom Menopausenstatus ein. Nachdem bereits 2017 eine Verbesserung des primären Endpunkts progressionsfreies Überleben (PFS) unter der Kombination gezeigt werden konnte (median 16,4 vs. 9,3 Monate; HR 0,553; p < 0,0001; [2]), wurde beim ESMO-Kongress 2019 in Barcelona eine mit Spannung erwartete Interimsanalyse des sekundären Endpunkts Gesamtüberleben (OS) mit 77 % der Ereignisse präsentiert.
Die Analyse nach 47,7 Monaten Follow-up wurde von Prof. George W. Sledge, Stanford, im Presidential Symposium als Late Breaking Abstract vorgestellt [3]. Für Prof. Marc Thill, Frankfurt a. M., der die Daten bei einem Fachpressegespräch diskutierte, bestätigen die aktuellen Daten, dass die PFS-Vorteile sich auch in einen signifikanten und klinisch relevanten Überlebensvorteil übersetzen: Unter dem Einfluss von Abemaciclib im Vergleich zu Placebo war das OS signifikant von median 37,3 auf 46,7 Monate verlängert (HR 0,757; p = 0,0137). Durch Ergänzung der endokrinen Therapie mit dem CDK4/6-Inhibitor wurde somit ein Überlebens-Benefit von 9,4 Monaten erzielt. Der OS-Vorteil betraf konsistent alle Subgruppen, war aber besonders ausgeprägt bei Frauen mit viszeraler Erkrankung (HR 0,675) oder primärer Resistenz gegen die endokrine Vortherapie (HR 0,686).
Claudia Schöllmann
Pressegespräch „Abemaciclib verlängert Gesamtüberleben bei Frauen mit fortgeschrittenem HR+, HER2- Mammakarzinom signifikant“ anlässlich des ESMO-Kongresses am 30.09.2019 in Barcelona/Spanien, veranstaltet von Lilly Oncology.