Checkpoint-Inhibitor-basierte Therapieregime sind inzwischen ein fester Bestandteil der Erstlinienbehandlung beim mRCC. Die Kombination aus dem Checkpoint-Inhibitor Avelumab und dem TKI Axitinib zeichnet sich durch gute Wirksamkeit bei handhabbarem Verträglichkeitsprofil aus, erklärte Prof. Viktor Grünwald, Essen, bei einer Presseveranstaltung in Berlin.
Anfang November 2019 wurde die Kombination in der EU für die Erstlinien-behandlung des fortgeschrittenen RCC auf Basis von Interimsdaten der randomisierten Phase-III-Studie JAVELIN Renal 101 zugelassen. Wie Prof. Marc-Oliver Grimm, Jena, berichtete, wurde in der Studie die Kombination aus Avelumab und Axitinib bei unbehandelten Patienten mit mRCC gegenüber Sunitinib untersucht. Für Avelumab/Axitinib wurde ein um 31 % reduziertes Risiko für Krankheitsprogression oder Tod (HR 0,69; 95-%-KI 0,574–0,825; p < 0,0001) sowie eine annähernde Verdopplung der objektiven Ansprechrate (ORR 52,5 %; 95-%-KI 47,7–57,2]) im Vergleich zu Sunitinib (27,3 %; 95-%-KI 23,2–31,6) gezeigt, die unabhängig vom PD-L1-Status war [1]. Das mediane PFS in der Gesamtpopulation betrug unter Avelumab/Axitinib 13,3 Monate gegenüber 8,0 Monaten unter Sunitinib (HR 0,69; 95-%-KI 0,574–0,825; p < 0,0001).
Häufigste unerwünschte Ereignisse waren Diarrhö, Hypertonie, Fatigue, Übelkeit, Dysphonie, veminderter Appetit und Hypothyreose, die aber durch Dosismodifikationen gut gehandhabt werden konnten.
„Die Ergebnisse der Studie JAVELIN Renal 101 unterstreichen, dass die Kombination aus Avelumab und Axitinib eine neue Standardtherapie zur Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms darstellt", so Grimm.
Claudia Schöllmann
Merck-Pfizer-Allianz Pressekonferenz im Rahmen des AIO-Herbstkongresses am 22.11.2019 Berlin, veranstaltet von der Merck KGaA und der Pfizer Deutschland GmbH.