Pembrolizumab (Keytruda®) konnte als Monotherapie (HR 0,74; 95-%-KI 0,61–0,90; p = 0,00133) und in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie (HR 0,65; 95-%-KI 0,53–0,80; p = 0,00002) seine Überlegenheit vs. EXTREME (Platin, 5-FU, Cetuximab) hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) von Patienten mit r/mHNSCC und PD-L1-Tumorexpression (Combined Proportion Score [CPS] ≥ 1) zeigen, so Dr. Maren Knödler, Leipzig, bei einem MSD-Symposium [1].
In der Patienten-Gesamtpopulation war Pembrolizumab mono EXTREME nicht unterlegen (medianes OS 11,5 vs. 10,7 Monate; HR 0,83) bei günstigerem Sicherheitsprofil. Unter Pembrolizumab/Chemotherapie wurde bei PD-L1-Hochexprimierern (CPS ≥ 20) ein signifikant besseres OS vs. EXTREME erreicht (median 14,7 vs. 11,0 Monate; HR 0,60), ebenso bei der Population CPS ≥ 1 (median 13,6 vs. 10,4 Monate; HR 0,65). Die Sicherheitsprofile von Pembrolizumab/Chemotherapie und EXTREME waren vergleichbar. Auf Basis dieser Studiendaten wurde im November 2019 die EU-Zulassung für Pembrolizumab als Monotherapie und in Kombination mit einer Platin-/5-FU-Chemotherapie für die Erstlinientherapie des nicht resezierbaren r/mHNSCC bei Erwachsenen mit CPS ≥ 1 erteilt.
Knödler sieht die Einsatzgebiete von Pembrolizumab-basierten Therapien in der Erstlinie folgendermaßen: Bei Patienten in gutem Allgemeinzustand (ECOG PS 0–1) ohne Komorbiditäten und geringer Symptomatik sollten bei CPS ≥ 20 Pembrolizumab mono und bei CPS ≥ 1 Pembrolizumab +/- Chemotherapie eingesetzt werden, bei CPS ≥ 1 und starker Symptomatik Pembrolizumab + Chemotherapie. Bei Patienten in schlechterem Allgemeinzustand und CPS ≥ 1 sei eine Pembrolizumab-Monotherapie die empfohlene Therapieoption.
Claudia Schöllmann
Satellitensymposium „Immunonkologische Therapien und deren Kombinationen“ im Rahmen des AIO-Herbstkongresses am 23.11.2019 in Berlin, unterstützt von MSD Sharp & Dohme GmbH.