Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wurden Resultate der Phase-III-Studie KEYNOTE-045 zur Anwendung des PD-1-Inhibitors Pembrolizumab beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom gezeigt. Mit geänderter Zulassung kann Pembrolizumab jetzt als Monotherapie bei für Cisplatin ungeeigneten Erwachsenen eingesetzt werden, wenn deren Tumoren PD-L1 mit einem kombinierten positiven Score (CPS) ≥ 10 exprimieren.
Die beim ASCO-GU-Kongress im Frühjahr 2018 gezeigten Follow-up-Daten zu KEYNOTE-045 belegten einen Überlebensvorteil unter Pembrolizumab (Keytruda®) gegenüber Chemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom nach Versagen einer platinbasierten Chemotherapie [1] und resultierten in der Empfehlung, das Präparat als Monotherapie in der Erstlinie bei für Cisplatin ungeeigneten Patienten mit CPS ≥ 10 einzusetzen, so Prof. Jürgen Gschwend, München. Bei einer Nachbeobachtung über mehr als zwei Jahre verlängerte Pembrolizumab das mediane OS im Vergleich zur Chemotherapie signifikant; nach zwei Jahren lebten noch 27% versus 14% der Patienten. Die Ansprechrate war unter Pembrolizumab ebenfalls höher.
Prof. Marc-Oliver Grimm, Jena, sprach über das Nebenwirkungs-Management bei solchen Therapien und bescheinigte den PD-1-/PD-L1-Inhibitoren „ein insgesamt günstiges Nebenwirkungsprofil“. Es komme zu Irritationen der Haut, des (Dick-)Darms mit Kolitis und Diarrhö, von Leber, Lunge und endokrinem System. Neue oder unspezifische Symptome sollten immer den Verdacht auf immunvermittelte Nebenwirkungen wecken und eine weitergehende Diagnostik veranlassen. Die Therapie sei dann zu unterbrechen oder zu beenden, es könnten Kortikosteroide oder andere Immunsuppressiva gegeben werden.
Jürgen Setton
Satellitensymposium: „Immunonkologische Therapien bei urologischen Tumorenʺ beim 70. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) am 28.09.2018 in Dresden, unterstützt von MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar b. München.