Die Evidenz-basierte Entscheidungsfindung bei Patienten mit Prostatakarzinom stand im Fokus eines Satellitensymposiums bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).
Die Evidenz sollte in der Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) an oberster Stelle die Therapieentscheidung lenken, sagte Dr. Eva Hellmis, niedergelassene Urologin in Duisburg, bei einer Fachpressekonferenz. Die Therapieentscheidung träfe sie Leitlinien-orientiert und personalisiert. Zu beachten sei aber auch der Patientenwunsch, und kein Arzt könne sich davon freisprechen, auch Eminenz-basiert zu handeln. Das Ziel sei eine maximal anti-tumoral wirksame Therapie, die Verhinderung von Komplikationen, eine Stabilisierung der Tumorerkrankung und eine Verminderung der Schmerzen. Über all diesen Überlegungen stehe der Erhalt der Lebensqualität.
Im Hinblick auf den Vergleich der beiden AR-gerichteten Hormontherapien, ergänzte Prof. Kurt Miller, Berlin, dass Hinweise aus mehreren retrospektiven Analysen in Bezug auf das PSA50-Ansprechen in der zweiten Therapielinie und das kombinierte progressionsfreie Überleben (PFS) eine Überlegenheit der Sequenztherapie Abirateron/Prednison, gefolgt von Enzalutamid gegenüber der umgekehrten Reihenfolge zeigen. Enzalutamid scheine nach Abirateron/Prednison eine valide Therapieoption zu sein. Bezüglich der Verträglichkeit bemerkte Miller, dass es Hinweise aus einer direkten Phase-II-Vergleichsstudie und einer Phase-IV-Beobachtungsstudie auf Vorteile von Abirateron/Prednison gegenüber Enzalutamid für die Erstlinientherapie des mCRPC bei den Patienten-berichteten Endpunkten Kognition, Depression und Fatigue gebe.
Abirateronacetat plus Prednison ist indiziert zur Behandlung des neu diagnostizierten metastasierten hormonsensitiven Hochrisiko-Prostatakarzinoms bei erwachsenen Männern in Kombination mit einer Androgen-Deprivationstherapie (ADT), zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) bei asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf der Erkrankung nach Versagen der ADT, wenn eine Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist, und zur Behandlung des mCRPC, wenn die Erkrankung während oder nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie progredient ist.
Fachpressekonferenz „Aktuelle Entwicklungen in der mCRPC-Therapie mit Zytiga®“ im Rahmen des DGU-Kongresses am 27.09.2018 in Dresden, veranstaltet von Janssen-Cilag GmbH, Neuss.