Eine ergänzende Auswertung der Zulassungsstudie TOURMALINE-MM1 zeigt, dass Patienten mit einem rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom (RRMM) von einer längeren Therapiedauer mit der vollständig oralen Dreifachkombination – bestehend aus Ixazomib plus Lenalidomid/Dexamethason (Rd) – mit einer kontinuierlich ansteigenden Ansprechtiefe profitieren.
Die Rationale für eine kontinuierliche Behandlung eines Multiplen Myeloms machte Dr. Hans-Jürgen Salwender, Hamburg, im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2018 anhand der VISTA-Studie deutlich: Die Dreifachkombination aus Bortezomib, Melphalan und Prednison demonstrierte über mehr als 54 Monate eine anhaltend ansteigende Ansprechtiefe [1]. Dies steht Salwender zufolge im Einklang mit Daten der TOURMALINE-MM1-Studie, die für den oralen Proteasom-Inhibitor Ixazomib (Ninlaro®) in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (Rd) mit zunehmender Therapiedauer ebenfalls eine steigende Ansprechtiefe sowie eine steigende Anzahl an Patienten mit einem sehr guten bzw. kompletten Ansprechen zeigte [2].
Den denkbaren Vorteilen einer kontinuierlichen Therapie, wie Verbesserungen beim progressionsfreien Überleben oder beim Gesamtüberleben, stünden mögliche Nachteile wie z. B. die Verminderung der Therapieoptionen nach dem Versagen der kontinuierlichen Therapie oder Toxizitäten der Wirkstoffe entgegen, so Salwender. Als Faktoren, die zum Erfolg einer kontinuierlichen Therapie beitragen, nannte er u. a. eine gute Verträglichkeit, die Schulung des Patienten und die Möglichkeit der oralen Gabe der Medikation. Dies bestätigt eine Studie, die die Therapiepräferenz von Patienten mit einem rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom evaluierte. Mit weitem Abstand vor den anderen Attributen war es den Patienten wichtig, dass die Therapie wirksam ist und dass sie die Medikation oral einnehmen können und nicht zur Applikation einer Dosis in Praxis oder Ambulanz kommen müssen [3].
Frauen in der Onkologie
Das Unternehmen Takeda Oncology präsentierte auf dem DGHO-Kongress neben aktuellen Studiendaten zu Wirkstoffen und Therapieregimes auch seine Initiative „Frauen in der Onkologie“. Hintergrund ist die Tatsache, dass zwar 65% der Studienabsolventen der Medizin weiblich sind, sie in Führungspositionen an Universitätskliniken jedoch nur zu etwa 10% vertreten sind [4]. Die Gründe sind aus Sicht der Medizinerinnen u. a. beruflicher und gesellschaftspolitischer Natur. Als weitere Ursachen nannte Prof. Alexandra Nissen-Rünzi, Mannheim, die geringere Bereitschaft von Frauen, sich Wettbewerbssituationen zu stellen und den Mangel an beruflich erfolgreichen weiblichen Vorbildern. Die Initiative setzt sich dafür ein, Frauen gezielt in der Verwirklichung ihrer individuellen Karriereziele in der Onkologie zu unterstützen. Schirmherrin der Initiative ist Prof. Monika Engelhardt, Freiburg. Weitere Informationen unter www.fido.jetzt.
Satellitensymposien „Neue Entwicklungen in der Behandlung des Multiplen Myeloms, Hodgkin Lymphoms und des kutanen T-Zell-Lymphoms“ und „Frauen in der Onkologie: Berufung leben – Chancen ergreifen“ im Rahmen der DGHO-Jahrestagung am 28.09.2018 in Wien, unterstützt von Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin.