So lag in der Phase-III-Studie MOMENTUM [1] unter der Therapie mit Momelotinib (Omjjara®) der Anteil derjenigen MF-Erkrankten, die in Woche 24 keine Transfusionen benötigten, mit 30 % höher als in der Danazol-Gruppe mit 20 %. Zudem kam es signifikant häufiger zu einer Verringerung des Gesamtsymptom-Score (TSS) ≥ 50 % bis Woche 24 bei 25 % der Patienten als in der Vergleichsgruppe (9 %). Auch die Reduzierung des Milzvolumens in Woche 24 um ≥ 35 % fiel in der Momelotinib-Gruppe mit 22 % signifikant höher aus als unter Danazol (3 %). Eingeschlossen waren 195 symptomatische und anämische MF-Patienten (Hämoglobin < 10 g/dl), die zuvor mit Ruxolitinib behandelt worden waren. In der Studie habe Momelotinib alle zentralen Endpunkte erreicht, betonte Prof. Steffen Koschmieder, Aachen.
Wie eine Post-hoc-Subgruppenanalyse der Phase-III-Studie SIMPLIFY-1 [2] ergab, wurde in Woche 24 ein vergleichbares Ansprechen bezüglich des Milzvolumens unter Momelotinib sowie unter Ruxolitinib erreicht. Erfasst waren Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Anämie (Hb-Wert < 10 g/dl). In dieser Gruppe erreichten unter Momelotinib 25 % der Teilnehmenden eine Reduktion des TSS von ≥ 50 % in Woche 24 versus 36 % unter Ruxolitinib. Dagegen lag in den zwölf Wochen vor Woche 24 der Anteil der transfusionsunabhängigen Patienten mit 47 % in der Momelotinib-Gruppe höher als in der Vergleichsgruppe mit 27 % [4].
Momelotinib hemmt die Januskinasen JAK1 und JAK2 sowie den Signalweg des Aktivin-A-Rezeptors Typ 1 (ACVR1). Der Wirkstoff senkt unter anderem die bei Myelofibrose pathologisch erhöhten Hepcidinspiegel und führt so zu einer besseren Eisenverfügbarkeit für die Hämatopoese.
Dr. Ralph Hausmann