MM-Patienten sollten bereits in der Erstlinie bestmöglich behandelt werden, konstatierte Prof. Katja Weisel, Hamburg-Eppendorf, Koautorin der IsKia-Studie. In dieser erhielten 302 TEMM-Patienten randomisiert entweder Isa-KRd oder KRd: jeweils vier Zyklen Induktionstherapie, gefolgt von Mobilisierung, Hochdosistherapie mit Melphalan und autologer Stammzelltransplantation (ASZT). Angeschlossen wurde eine Post-ASZT-Konsolidierung mit vier Zyklen des Induktionsregimes und danach zwölf Zyklen einer leichten Konsolidierung mit dem Induktionsregime. „Besonderheiten der Studie sind, dass nicht wie sonst üblich zwei Zyklen, sondern vier Zyklen Konsolidierung erfolgten und anschließend – anstelle einer Standardmonotherapie mit Lenalidomid – über ein Jahr eine ‚leichte‘ Konsolidierung wiederum als Kombinationstherapie mit reduzierten Dosierungen und größeren Medikationsintervallen fortgeführt wurde. Danach konnten die Patienten mit der Lenalidomid-Erhaltung weitermachen“, erklärte Weisel.
Der primäre Endpunkt war definiert als Rate an MRD-negativen Patienten nach der Konsolidierung. Im Isa-KRd-Arm betrug diese 67 %, im KRd-Arm 48 %. Auch die Rate an MRD-Negativität nach Induktion (sekundärer Endpunkt) lag im Isa-KRd-Arm im Vergleich zu KRd signifikant höher (27 vs. 14 %). „Wir wissen heute aufgrund einer Vielzahl von Studiendaten, dass das Erreichen der MRD-Negativität in der Erstlinie mit einem verbesserten progressionsfreien und auch dem Gesamtüberleben korreliert – dies gilt für alle Risikogruppen“, freute sich Weisel. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden wies zytogenetische Hochrisiko-Aberrationen auf. Auch sie profitierten von Isa-KRd. Das Nebenwirkungsprofil war laut Weisel gut handhabbar.
Dr. Annette Junker