Die Zulassung basierte auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie KEYNOTE-811 [1]. Darin zeigte sich nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 28,4 Monaten unter dem Pembrolizumab-Regime (Keytruda®) eine statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei fortgeschrittenen HER2-positiven Tumoren – mit einer Reduktion des Progressions- oder Sterberisikos um 28 % (Hazard Ratio [HR] 0,72; p = 0,0002) im Vergleich zu Trastuzumab und Chemotherapie allein. Unter dem Pembrolizumab-Regime verbesserte sich zudem das PFS klinisch relevant bei Patienten, deren Tumoren PD-L1 exprimieren – mit einer Reduktion des Progressions- oder Sterberisikos um 30 % (HR 0,70) im Vergleich zu Trastuzumab und Chemotherapie allein.
Bei einer Interimsanalyse nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 38,5 Monaten wurde ein Trend zur Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) für das Pembrolizumab-Regime im Vergleich zu Trastuzumab und Chemotherapie allein in der Intention-to-treat-Population (HR 0,84; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 0,70–1,01) und der Subgruppe mit PD-L1-Expression (HR 0,81; 95%-KI 0,67–0,98) verzeichnet. Unter den Patienten mit PD-L1-Tumorexpression betrug das mediane OS 20,0 Monate (95%-KI 17,9–22,7) für Patienten, die das Pembrolizumab-Regime erhielten, im Vergleich zu 15,7 Monaten (95%-KI 13,5–18,5) für jene, die Trastuzumab und Chemotherapie allein bekamen.
Auch bei Patienten mit HER2-negativen Magen-/GEJ-Karzinomen führt die Hinzunahme von Pembrolizumab zur Chemotherapie in der Erstlinie zu einer signifikanten Verbesserung des OS, des PFS und der Gesamtansprechrate.
Der Effekt wurde durch Patienten mit PD-L1-CPS ≥ 1 getragen. Das wurde in der Studie KEYNOTE-859 gezeigt und führte auch zur europäischen Zulassung von Pembrolizumab plus Chemotherapie in der Erstlinientherapie für Patienten mit HER2-negativen Karzinomen des Magens oder des GEJ und fortgeschrittenen Karzinomen des Gallentrakts [1].
Dr. Annette Junker