Die Monotherapie mit Belantamab-Mafodotin kann bei Patienten eingesetzt werden, die mindestens vier vorherige Therapien erhalten haben, deren Krankheit gegenüber mindestens einem Proteasom-Inhibitor, einem Immunmodulator und einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper refraktär ist und die bei der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten. Belantamab-Mafodotin besteht aus einem humanisierten, monoklonalen Anti-BCMA-Antikörper und dem Zytotoxikum Mafodotin. Der Antikörper-Teil des Moleküls bindet an BCMA und schleust somit gezielt das Zytostatikum in die MM-Zelle. In der Zulassungsstudie DREAMM-2 hatte sich bei stark vorbehandelten Patienten gezeigt, dass etwa ein Drittel von ihnen noch auf Belantamab-Mafodotin ansprachen [1]. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 11 Monate und das mediane Gesamtüberleben lag bei 13,7 Monaten. Wegen des überzeugenden Ansprechens werden BCMA-Immuntherapeutika in Studien auch in frühen Therapielinien getestet.
Offensiv umgehen mit Keratopathie
Eine häufige Nebenwirkung ist eine Keratopathie, die bei 71 % der Patienten auftritt und bei 27 % Schweregrade ab 3 erreicht. Die Keratopathie ist aber reversibel und lässt sich durch Dosisanpassungen gut handhaben. Die Experten während des DGHO-Kongresses rieten dazu, offensiv mit dieser möglichen Neben-wirkung umzugehen, damit eine engmaschige Mitüberwachung der Patienten durch Augenärzte erfolgen kann.
Reagiert werden kann mit kurzfristigem Aussetzen der Therapie und/oder Dosisreduktionen. Das Vorgehen ist in der Fachinformation beschrieben [2].
Dr. Annette Junker