Beim mHSPC kann heute ein möglichst langes Überleben bei erhaltener Lebensqualität erreicht werden. Die Therapie mit dem oralen Androgenrezeptor-Inhibitor Apalutamid (Erleada®) in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) hat dazu wesentlich beigetragen. Dafür sprechen auch neue Daten, die auf dem diesjährigen Kongress zu uroonkologischen Tumoren der ASCO vorgestellt wurden [1, 2].
So lieferte eine Post-hoc-Analyse der TITAN-Studie Hinweise darauf, dass ein frühes und starkes PSA-Ansprechen unter Apalutamid/ADT positive Effekte auf Lebensqualität, Schmerz und Fatigue haben kann [1]. Nach den Worten von Prof. Axel Merseburger, Lübeck, konnte bei Patienten mit einem PSA-Abfall auf ≤ 0,2 ng/ml innerhalb von drei Monaten unter Apalutamid/ADT im Vergleich zu Patienten, die keinen PSA-Abfall ≤ 0,2 ng/ml erreichten, die Verschlechterung der Lebensqualität hinausgezögert werden. Die Verschlechterung des stärksten Schmerzes und der stärksten Fatigue trat bei diesen Patienten ebenfalls später ein [1].
Real-World-Daten von 69 urologischen Praxen aus den USA bestätigen den schnellen und starken PSA-Abfall unter Apalutamid/ADT [2]. Verglichen wurde das PSA90-Ansprechen bei mHSPC-Patienten, die als erste mHSPC-Therapie Apalutamid/ADT oder Enzalutamid/ADT erhalten hatten, so Dr. Alexander Rentschler, Dresden. Patienten unter Apalutamid/ADT erreichten innerhalb von 6 Monaten signifikant häufiger einen Abfall des PSA-Wertes um mindestens 90 % gegenüber Studienbeginn als Patienten unter Enzalutamid/ADT (gewichtete Hazard Ratio [HR] 1,56; 95%-KI 1,09–2,22; p = 0,014) [2]. Das PSA90-Ansprechen trat zudem schneller ein als unter Enzalutamid/ADT – nämlich nach 3,1 Monaten vs. 5,2 Monaten [2]. Der Unterschied war auch nach 9 Monaten sowie am Ende des Follow-ups signifikant.
Dr. Kirsten Westphal