Bisher war die Therapie mit dem CDK4/6-Inhibitor in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) beim HR+, HER2– fortgeschrittenen Brustkrebs zugelassen. Nun zeigte die offene, randomisierte Phase-III-Studie monarchE [1], dass auch Personen mit einem Risiko für ein frühes Rezidiv von der Therapie signifikant profitieren können. Sie erhielten eine adjuvante ET mit Tamoxifen oder einem Aromatase-Inhibitor ≥ 5 Jahre mit oder ohne Abemaciclib (Verzenios®) über zwei Jahre.
Nach einem medianen Follow-up von 19 Monaten kam es unter Abemaciclib plus ET zu einer 29%igen Verbesserung der Wahrscheinlichkeit, ohne invasive Erkrankung zu überleben (iIDFS). In einer weiteren Analyse [2] nach einem medianen Follow-up von 27 Monaten hatten etwa 90 % der Patient:innen die zweijährige Therapie beendet. Beim IDFS und dem Fernrezidivrisiko (DRFS) blieb der Benefit durch Abemaciclib bestehen. Die absoluten Vorteile der 3-Jahres-Raten von IDFS und DRFS betrugen 5,4 % und 4,2 %. Die Abbruchraten lagen bei 6,5 % im Verum- und bei 1,1 % im Kontrollarm. „Das Rezidivrisiko ist in den ersten zwei Jahren nach der Diagnose am höchsten, insbesondere bei nodal-positivem Mammakarzinom und Risikofaktoren. In den letzten 20 Jahren gab es keine neuen Therapieoptionen in der adjuvanten Therapie für diese Risikogruppe“, so Prof. Nadia Harbeck, München, bei der Launch-Pressekonferenz.
Dr. Ralph Hausmann