Eine gepoolte Analyse von Langzeitdaten bestätigt den Nutzen der Kombination von Dabrafenib plus Trametinib bei Patienten mit metastasiertem Melanom mit BRAF-V600-Mutation.
In die retrospektive Analyse flossen die 5-Jahres-Daten von 563 Patienten aus den Studien COMBI-d und COMBI-v ein, die mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) behandelt wurden. Dabrafenib ist ein Inhibitor der BRAF-Kinase, Trametinib hemmt die Kinasen MEK1 und MEK2. BRAF und MEK1/2 sind essenzieller Bestandteil des MAPK-Signaltransduktionswegs. Durch kombinierte Hemmung von MEK1/2 und BRAF können Dabrafenib und Trametinib – effektiver als jede Substanz für sich allein – dazu beitragen, das Wachstum und die Proliferation von Tumorzellen zu verlangsamen.
Die erstmals auf dem ASCO-Kongress 2019 vorgestellte und zeitgleich im New England Journal of Medicine publizierte retrospektive Analyse der gepoolten Daten [1] ergab eine 5-Jahres-Überlebensrate (Gesamtüberleben, OS) von 34% (95%-Konfidenzintervall 30–38%) für Patienten, die mit der Kombination aus Dabrafenib und Trametinib behandelt wurden. Auch das progressionsfreie Überleben (PFS) wurde verbessert: Nach fünf Jahren zeigte sich bei 19% der Patienten (95%-KI 15–22%) kein Fortschreiten der Erkrankung.
Wie Prof. Caroline Robert, Leiterin der dermatologischen Abteilung am Institut Gustave Roussy, Paris, betonte, konnten in bestimmten Teilpopulationen mit der Kombination aus Dabrafenib und Trametinib noch bessere Resultate als in der Gesamtkohorte erzielt werden: So lagen die PFS- und die OS-Rate nach fünf Jahren bei Patienten mit normalen Werten der Laktatdehydrogenase (LDH) bei 25% bzw. 43%, während die entsprechenden Raten bei Patienten mit erhöhtem LDH-Spiegel 8% bzw. 16 % betrugen. Studienteilnehmer, die zusätzlich zu einem normalen LDH-Spiegel weniger als drei Organbeteiligungen aufwiesen, zeigten nach fünf Jahren sogar PFS- und OS-Raten von 31% bzw. 55%. Ein besonders hoher Überlebensvorteil zeigte sich bei den 109 Studienteilnehmern (19%), die eine komplette Remission erzielt hatten: Hier stiegen die PFS- bzw. OS-Raten nach fünf Jahren auf 49% bzw. 71%. Nach Roberts Worten bestätigen diese Daten die konsistent hohe Effektivität der Kombination von Dabrafenib plus Trametinib.
Kirsten Westphal