Dr. Dirk Wilhelm, München, appellierte, immer selbstkritisch zu bleiben. Die Lernkurve mit dem Roboter beurteilte er als schneller und kürzer, verglichen mit seinen Erfahrungen mit der Laparoskopie. Er sieht in der guten Konversion und der guten Sicherheit mit der Roboter-assistierten Operation eine Entlastung für den Chirurgen. Man fühle sich nach einer Operation weniger erschöpft. Eine Patientenselektion sei fast nicht notwendig, im Gegenteil wären gerade komplizierte Fälle, wie beispielsweise adipöse Patienten, mit dem Roboter leichter zu operieren. Gelobt wurde auch das vielfältige Material und die Trainingskurse für eine gute Einarbeitung in das Ökosystem der da Vinci Robotic. Wie Dr. Tilmann Schlick, Freiburg, erläuterte, gehe es bei den Trainingseinheiten um das Herstellen einer Wiederholbarkeit oder, anders ausgedrückt, um eine Reduktion der Varianz. Ziele sind eine Verkürzung der Operationsdauer und eine Verringerung von operationsbedingten Komplikationen. Mithilfe von Simulationen im DryLab, Erlernen verschiedener Prozeduren und schließlich der Standardisierung derselben, wird eine spielerische Annäherung an das Da-Vinci-System erreicht. Der erfahrene Chirurg kann schließlich mit der Einführung einer weiteren Technik die Anzahl der Eingriffe erhöhen und damit seine Effektivität im klinischen Kontext steigern.
Der Patient profitiert bei Anwendung der da Vinci Robotic von einem geringeren Blutverlust, weniger Wundheilungsstörungen, einer kürzeren Krankenhausverweildauer und reduzierten Schmerzen im Vergleich zu einer offenen Operation. Für den Operateur ist die Arbeitshaltung an der Kontrollkonsole weniger belastend und die vergrößerte Anzeige des Operationsgebietes führt zu einer sicheren und präzisen Handhabung der Instrumente.
Dr. Ine Schmale