Abemaciclib ist in Kombination mit einem Aromatasehemmer oder Fulvestrant (bei prä- oder perimenopausalen Frauen zusätzlich mit einem LHRH-Agonisten) beim metastasierten Hor-monrezeptor(HR)-positiven Mammakarzinom für die Erst- und Zweitlinientherapie zugelassen. In einer aktuellen Analyse der MONARCH-2-Studie nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 47,7 Monaten verlängerte die erweiterte endokrine Therapie mit Abemaciclib das Gesamtüberleben signifikant um 9,4 Monate gegenüber der alleinigen endokrinen Therapie (HR 0,757; 95-%-KI 0,606–0,945; p = 0,0137) [1]. „Das sind beein-druckende Ergebnisse, die den neuen Standard stabilisieren“, kommentierte Tesch. In der MONARCH-3-Studie verbesserte Abemaciclib in Kombination mit einem nicht-steroidalen Aromatasehemmer als Primärtherapie progressions-freies Überleben PFS) und objektive Ansprechrate (ORR) signifikant [2].
Dr. Johannes Ettl, München, wies bei seiner Fallpräsentation einer Patientin mit Hirnmetastasen darauf hin, dass im Tiermodell Abemaciclib die Blut-Hirn-Schranke penetrierte und bei mit Abemaciclib behandelten Patienten in Hirngewebe und Spinalflüssigkeit ähnlich hohe Abemaciclib-Konzentrationen nachgewiesen wurden wie im Plasma [3, 4].
Prof. Eva-Maria Grischke, Tübingen, die eine erfolgreiche Behandlung mit erweiterter endokriner Therapie mit Abemaciclib und Denosumab präsentierte, betonte, dass die Therapie mit CDK4/6-Inhibitoren möglichst früh eingesetzt werden sollte. Die anwesenden Gynäkoonkologen waren sich einig, dass die Kombination aus CDK4/6-Inhibitor und endokriner Therapie eine Verlängerung der Überlebenszeit bei guter Lebensqualität ermöglicht und den Beginn einer belastenden Chemotherapie verzögert. Häufigste Nebenwirkung der oralen Therapie mit Abemaciclib sind Diarrhöen, die vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten und ein proaktives Management erfordern.
Mascha Pömmerl