heckpoint-Hemmer wie Pembrolizumab hat sich die Behandlung des Melanoms deutlich verbessert. In der Phase-III-Studie KEYNOTE-006 hatte Pembrolizumab bei Patienten mit inoperablem Melanom (Stadium III oder IV), die entweder nicht vorbehandelt waren (Erstlinientherapie) oder zuvor maximal eine systemische Therapie erhalten hatten, bessere Überlebensergebnisse erzielt als der CTLA-4-
Hemmer Ipilimumab. Nach vier Jahren lebten in der Pembrolizumab-Gruppe noch 42% der Patienten, in der Ipilimumab-Gruppe 34%.
Als nächsten Schritt in der Therapie sieht Gutzmer den Einsatz von Kombinationstherapien. So werden derzeit beispielsweise in Studien die Kombinationen von Pembrolizumab mit Lenvatinib sowie von Pembrolizumab plus Talimogen Laherparepvec (MASTERKEY-265) untersucht.
Pembrolizumab in der Adjuvanz
Pembrolizumab wurde vor wenigen Monaten von der EU-Kommission als Monotherapie zur adjuvanten Behandlung von Erwachsenen mit Melanom im Stadium III mit Lymphknotenbeteiligung nach vollständiger Resektion zugelassen. Diese Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen der randomisierten Phase-III-Studie EORTC-1325/KEYNOTE-054. In einer aktuellen Datenanalyse, die im Vergleich zu den ursprünglichen Daten eine zusätzliche Nachbeobachtungszeit von sieben Monaten umfasste, verlängerte Pembrolizumab das rezidivfreie Überleben (RFS) signifikant und senkte das Rezidiv- bzw. Sterberisiko um 44% gegenüber Placebo in der Gesamtpopulation (Hazard Ratio 0,56; 98%-Konfidenzintervall 0,44–0,72; p < 0,0001). In der gesamten Intent-to-treat-Population betrug die RFS-Rate nach zwölf Monaten 76% im Pembrolizumab-Arm und 61% im Placeboarm. Nach 18 Monaten betrugen die RFS-Raten 72% bzw. 54%.
Gutzmer wies darauf hin, dass die positiven Wirkungen des PD1-Hemmers ihren Preis haben, nämlich immunassoziierte unerwünschte Wirkungen, die teilweise sehr schwer verlaufen könnten, aber glücklicherweise relativ selten seien.
Verlängertes Dosisintervall
Anfang April 2019 erteilte die EU-Kommission die Zulassung für ein neues verlängertes sechswöchiges Dosierungsschema von Pembrolizumab in allen Indikationen in der Monotherapie. Damit kann der PD1-Inhibitor zusätzlich zu der bisher zugelassenen Dosierung von 200 mg alle drei Wochen nun auch bei einer Monotherapie in einer Dosierung von 400 mg alle sechs Wochen verabreicht werden. Trotz der höheren Dosis wurden bei der Applikation von 400 mg Pembrolizumab keine vermehrten unerwünschten Wirkungen beobachtet, erläuterte Gutzmer auf Nachfrage.
Susanne Heinzl
47. MSD-Diskussion „PD-1-Checkpoint-Inhibition: Von der Vision zum Therapiestandard“ in Wiesbaden am 05.05.2019, veranstaltet von MSD Sharpe & Dohme GmbH, München.