Immuncheckpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab und zielgerichtete Therapien wirken auch in der adjuvanten Situation, betonte Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Hamburg. Durch diese adjuvanten Behandlungsstrategien könne etwa die Hälfte der Rezidive verhindert werden. Interferon α, das zuvor in der Adjuvanz zur Verminderung des Rückfall- und Rezidivrisikos eingesetzt worden war, sei damit „abgelöst“. Die Zulassung von Pembrolizumab zur adjuvanten Behandlung beruht auf den Daten der Phase-III-Studie KEYNOTE-054 bei 1.019 erwachsenen Patienten mit vollständig reseziertem Grad-III-Melanom. In der gesamten Intention-to-treat-Population wurde unter Pembrolizumab (200 mg alle drei Wochen i. v.) eine signifikante Verlängerung des rezidivfreien Überlebens (RFS) gegenüber Placebo dokumentiert (1-Jahres-Rate 76% vs. 61% und 18-Monats-Rate 72% vs. 54%). Pembrolizumab führte demnach im Vergleich zu Placebo zu einer Verminderung des Rezidiv- oder Sterberisikos um 44% in der Gesamtpopulation (Hazard Ratio 0,56; 98%-Konfidenzintervall 0,44–0,72; p < 0,0001;[1, 2]).
Welche Langzeitperspektiven die Erstlinien-Monotherapie mit Pembrolizumab für Patienten mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasierendem Melanom bietet, zeigen die Langzeitdaten der KEYNOTE-006-Studie, die PD Dr. Sebastian Haferkamp, Regensburg, in Ludwigshafen vorstellte. Demnach betrug die 60-Monats-Gesamtüberlebensrate bei den therapienaiven Patienten in den gepoolten Pembrolizumab-Armen (10 mg/kg Körpergewicht alle zwei oder drei Wochen über zwei Jahre) gegenüber Ipilimumab (3 mg/kg Körpergewicht alle zwei Wochen für vier Zyklen) 43,2% vs. 33,0%. Man müsse demnach unter Pembrolizumab von einem Langzeitüberleben eines bedeutenden Teils der Patienten ausgehen, so Haferkamp.