In der AIO-Studie PanaMa wurde bei Patienten mit einem mCRC nach einer Induktionstherapie mit einem modifizierten FOLFOX(Folinsäure, 5-Fluorouracil und Oxaliplatin)-Regime (mFOLFOX6) in Kombination mit Panitumumab (Vectibix®) die Erhaltungstherapie mit 5-Fluorouracil/Folinsäure mit oder ohne Panitumumab verglichen [1]. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS) unter der Erhaltungstherapie. Alle Teilnehmenden durften bei einem Progress eine Reinduktion mit mFOLFOX6 plus Panitumumab erhalten (PFS Re-Ind).
Update der PanaMa-Studie
Das PFS wurde durch Panitumumab signifikant von 5,8 auf 8,8 Monate verlängert (Hazard Ratio [HR] 0,73; p = 0,015). „Das war bereits in der ersten Analyse der Fall“, kommentierte Prof. Dominik Modest, Berlin.
Nach dem Studien-Update ist nun klargeworden: „Mit Panitumumab läuft es besser.“ In der Reinduktion bei einem Progress allerdings sprachen die Patienten, die in der Erhaltungstherapie kein Panitumumab bekommen hatten, mit einem medianen PFS nach der Reinduktionsbehandlung von 7,4 Monaten besser auf die erneute Gabe von mFOLFOX6 plus Panitumumab an als diejenigen, die durchgängig mit Panitumumab behandelt worden waren (4,1 Monate).
Beim medianen Gesamtüberleben (OS) zeigte sich mit 29,9 versus 24,7 Monaten (HR 0,85; p = 0,24) ein numerischer Vorteil für die Erhaltung mit Panitumumab. In der Reinduktionstherapie hätten viele Patienten die Chance gehabt, den Nachteil der Panitumumab-freien Erhaltung wieder wettzumachen, erklärte Modest.
Überlebensvorteil mit Sotorasib plus Panitumumab
Zur Subgruppe der mCRC-Patienten mit KRASG12C-Mutation wurde beim ASCO 2024 ein Update der CodeBreaK-300-Studie zum OS vorgestellt [2]. 160 nach dem Chemotherapieregime FOLFOXIRI (FOLFOX plus Irinotecan) refraktäre Patienten erhielten den KRASG12C-Inhibitor Sotorasib (Lumykras®) plus Panitumumab oder nach Wahl des Arztes Trifluridin/Tipiracil oder Regorafenib. 960 mg Sotorasib plus Panitumumab waren in der OS-Analyse dem Kontrollarm überlegen (HR 0,70). Wünschenswert seien OS-Daten nach einer höheren Ereignisrate, so Modest. Als außergewöhnlich gut für eine Later-Line-Therapie beim mCRC bewertete Modest die Ansprechrate von 30 % unter 960 mg Sotoroasib plus Panitumumab versus 2 % im Kontrollarm.
Mascha Pömmerl