Beim metastasierten HR+, HER2-negativen Brustkrebs besteht der Erstlinienstandard aus ET plus CDK4/6-Inhibitor. Dieser werde nun beim Vorliegen einer aktivierenden PIK3CA-Mutation herausgefordert, so Prof. Andreas Schneeweiss, Heidelberg, mit Blick auf die neuesten Daten der Phase-III-Studie INAVO-120. Diese untersuchte, ob zusätzliches Inavolisib bei Nachweis einer PIK3CA-Mutation die ET verbessert.
Die Patientinnen hatten während ihrer adjuvanten ET oder innerhalb von zwölf Monaten danach einen Progress erlitten und erhielten dann in der fortgeschrittenen Situation Fulvestrant und Palbociclib plus entweder Inavolisib oder Ful Placebo. 2023 war die Verdoppelung des medianen progressionsfreien Überlebens (PFS) von 7,3 Monaten im Kontrollarm auf 15,0 Monate im Inavolisib-Arm (HR 0,43; p < 0,0001) gezeigt worden [1].
Die aktuellen Daten zu der Zeit zwischen der Randomisierung und dem Ende der nächsten folgenden Therapie aufgrund von Progress oder Tod (PFS2) sowie zu der Zeit, bis eine Chemotherapie notwendig wurde (TTFC), zeigten nun, dass sich der Vorteil fortsetzt: Auch das PFS2 war mit 24,0 versus 15,1 Monaten (HR 0,59) unter Inavolisib deutlich länger. Bei der TTFC war im Inavolisib-Arm der Median noch nicht erreicht; im Kontrollarm lag er bei 15,0 Monaten (HR 0,53) [2].
Unter der Triplett-Therapie seien mehr Nebenwirkungen aufgetreten, wären jedoch meist vom Grad 1 oder 2 gewesen und seien während der Nachverfolgung abgeklungen, meinte Schneeweiss. Bei gutem Management sei „die Therapie gut machbar“, und sie werde nach der Zulassung bei PIK3CA-Mutation „die Therapie der Wahl in der Erstlinie“ sein, so sein Fazit.
Mascha Pömmerl