Dass die Prognose beim Pankreaskarzinom weiterhin schlecht ist, machte Dr. Dirk Waldschmidt, Köln, deutlich. Umso wichtiger sind neue Therapien, wie das Regime NALIRIFOX – bestehend aus liposomalem Irinotecan (Onivyde® pegylated liposomal) plus 5-Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin. In der Studie NAPOLI-3 verbesserte die Kombination in der Erstlinie das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) verglichen mit Gemcitabin plus Nab-Paclitaxel (nap-P/Gem) [1]. Basierend auf den positiven Daten hat die EMA das Regime zur Erstlinientherapie des metastasierten Pankreaskarzinoms zugelassen.
Des Weiteren zeigt die ALPACA-Studie: Beim metastasierten Karzinom war die Überlebenszeit nach drei Zyklen der Induktionstherapie mit nab-P/Gem bei einer Therapie mit alternierenden Zyklen von nab-P/Gem und Gem als Monotherapie vergleichbar mit der kontinuierlichen nab-P/Gem-Gabe. Dabei führte die alternierende Behandlung zu einer klinisch bedeutsamen Verbesserung der Verträglichkeit.
Prof. Dominik Paul Modest, Berlin, fasste die wichtigsten Ergebnisse der SUNLIGHT-Studie zusammen [2] – dem Vergleich zwischen der Kombination Trifluridin/Tipiracil (FTD/TPI; Lonsurf®) und Bevacizumab und einer FTD/TPI-Monotherapie beim metastasierten KRK. Demnach zeigte sich unter der Kombination eine Verbesserung von PFS und OS. Da sich das Regime im Alltag manifestiert und bewährt habe, könne es als neuer Standard in der Drittlinie gelten, so Modest. Verträglichkeit und Toxizität seien gut zu bewältigen. Nun liegen Updates zu verschiedenen Subgruppen vor. So suggeriert die Analyse des vorherigen Anti-VEGF-Gebrauchs, dass die Patienten, die vorher kein Anti-VEGF erhalten haben, am stärksten profitieren. Aber auch alle anderen Patienten haben einen relevanten Benefit. Zudem ergab sich, dass das Kombinationsregime auch im fortgeschrittenen Alter gut anwendbar ist.
Anne Göttenauer