Die zulassungsrelevante Studie IMROZ [1] sei die erste Phase-III-Studie mit einem CD38-Antikörper in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isatuximab-VRd; Isa-VRd), sagte Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg. Eingeschlossen waren Patienten im Alter von ≤ 80 Jahren. Wie die aktuelle Interimsanalyse zeigt, führte die Therapie mit Isa-VRd nach einer medianen Beobachtungszeit von 59,7 Monaten im Vergleich zur Standardtherapie zu einer signifikanten Verringerung des Risikos für eine Progression oder Tod um 40,4 %. Vom derzeitigen Trend ausgehend, werde das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) in der ISA-VRd-Gruppe etwa 90 Monate betragen, so die Autoren.
Die zusätzliche Therapie mit Isatuximab (Sarclisa®) führte zu einem tiefen und anhaltenden Ansprechen: Das komplette Ansprechen (CR) verbesserte sich gegenüber der Vergleichsgruppe mit alleiniger VRd-Behandlung (74,7 vs. 64,1 %). Zudem wurde häufiger eine Negativität der minimalen Resterkrankung (MRD) erreicht (55,5 vs. 40,9 %), die öfter mindestens zwölf Monate anhielt (46,8 vs. 24,3 %).
Die Daten für das Gesamtüberleben waren noch unreif; es zeigte sich jedoch ein Trend zugunsten von Isa-VRd.
Nach Meinung von Goldschmidt könnte Isa-VRd aufgrund der verbesserten Effektivität eine wichtige Therapieoption zur Krankheitskontrolle darstellen. Dies könnte zur Etablierung als neue Standardtherapie für unter 80-Jährige, nichttransplantierbare Patienten führen, schloss der Onkologe.
Dr. Ralph Hausmann