Dr. Sylvia Gütz, Leipzig, verwies auf aktuelle Ergebnisse der Phase-I/II-Zulassungsstudie LIBRETTO-001 bei 247 Erkrankten mit einem RET-fusionspositiven fortgeschrittenen NSCLC nach Platin-basierter Erstlinientherapie. Nach einem medianen Follow-up von gut 2 Jahren betrug die objektive Ansprechrate (ORR) 61,1 %, inklusive 18 kompletter Remissionen (CR; 7,3 %). 93,8 % der Betroffenen erreichten eine Krankheitskontrolle. Bemerkenswert sei die anhaltende Wirksamkeit, so Gütz. Die mediane Ansprechdauer (DoR) betrage aktuell 28,6 Monate. Nach 2 Jahren waren noch 68,9 % der Behandelten am Leben. Das mediane Gesamtüberleben ist noch nicht erreicht [2].
Als „klinisch bedeutsam“ bezeichnete Gütz die intrakranielle Wirksamkeit von Selpercatinib (Retsevmo®) – auch deshalb, weil RET-fusionspositive NSCLC oft in das Gehirn metastasierten. Die intrakranielle objektive Remissionsrate (ORR) der 26 Erkrankten mit messbaren Hirnmetastasen betrug 84,6 % inklusive sieben CRs (26,9 %). Ausdruck der insgesamt guten Verträglichkeit war laut Gütz die Beobachtung, dass therapiebedingte Nebenwirkungen in nur 3 % der Fälle zum Therapieabbruch führten [2].
Birgit-Kristin Pohlmann