Jeder 25. Mensch in Deutschland war bzw. ist mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Wie PD Dr. Georgia Schilling, Hamburg und Westerland, herausstellte, ist diese Gruppe der „Cancer Survivor“ sehr inhomogen: Krebsart und Therapie sind entscheidend. Betroffene unter Primärtherapie haben andere Bedürfnisse als solche, die sich in einer Phase mit erhöhtem Rezidivrisiko befinden oder eines erleiden, oder jene, bei denen sich ein langfristiges Überleben abzeichnet.
Zahlreiche Probleme, mit denen sich Patient:innen konfrontiert sehen, würden bei der Nachsorge nicht ausreichend adressiert, so Schilling. Dazu gehören medizinische Probleme, für die es keine pharmakologischen Therapien gibt, wie Fatigue, kognitive Einschränkungen oder Polyneuropathien, aber auch viele soziale Folgen wie Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Schilling forderte, diese Problemfelder besser zu erforschen, um entsprechende Unterstützungsangebote aufbauen zu können. Sie schlug zudem zentrale Ansprechpartner vor, die für den individuellen Unterstützungsbedarf passende Angebote vermitteln.
Wie Dr. Peter Mohr, Buxtehude, erinnerte, stehen für das Stadium III des metastasierten Melanoms mit BRAF-Mutation derzeit mit Dabrafenib plus Trametinib eine zielgerichtete Therapie sowie Immuntherapien mit vergleichbarer Wirksamkeit zur Auswahl. Nebenwirkungen der Immuntherapie halten bei 40 % der Betroffenen auch zwölf Wochen nach ihrem Ende an. Daten dazu, ob dies mit einer Einschränkung der Lebensqualität einhergeht, sind widersprüchlich. Bei der zielgerichteten Therapie dagegen bilden sich fast alle Nebenwirkungen mit Ende der Therapie zurück.
Dr. rer. nat. Anne Benckendorff