Die Kombination aus CDK4/6-Inhibitoren und endokriner Therapie ist daher heute Standard in der Erstlinientherapie des HR+/HER2-Mammakarzinoms, erläuterte Dr. Norbert Marschner, Freiburg, unter Verweis auf die Daten der Registerplattform OPAL. Eine aktuelle Conjoint-Analyse evaluierte auf der Basis von Patientinnen-Interviews, welche Therapieziele für Frauen mit HR+/HER2– Mammakarzinom bedeutsam sind. Dabei maßen Patientinnen dem Erhalt der körperlichen Beweglichkeit und Mobilität sogar einen höheren Stellenwert zu als dem Erreichen eines möglichst langen progressionsfreien (PFS) oder Gesamtüberlebens (OS).
Mit der kombinierten Behandlung aus CDK4/6-Inhibitoren und endokriner Therapie stehe ein Instrument zur Verfügung, um diese Ziele zu erreichen, ergänzte Prof. Achim Wöckel, Würzburg, und erläuterte dies beispielhaft anhand der Phase-III-Studien MONARCH 2 und 3, in denen der CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib beim fortgeschrittenen HR+/HER2– Brustkrebs evaluiert worden war [2, 3]. Abemaciclib kombiniert mit Fulvestrant hatte in MONARCH 2 das PFS, das OS und die Gesamtansprechrate (ORR) bei Patientinnen mit Resistenz gegenüber endokriner Therapie im Vergleich zu Placebo plus Fulvestrant signifikant verlängert [2]. MONARCH 3 hatte zudem belegt, dass Abemaciclib kombiniert mit einem nicht-steroidalen Aromatase-Inhibitor auch in der Erstlinie signifikante Verbesserungen von PFS und der ORR gegenüber alleiniger endokriner Therapie ermöglicht [3] – bei gut handhabbarem Verträglichkeitsprofil [2, 3].
Einer weitere MONARCH 2-Analyse zufolge hatte Abemaciclib – bis auf das Einzelsymptom Diarrhö – keinen negativen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Studienteilnehmerinnen [4]. Vielmehr bleiben der Gesamt-gesundheitsstatus und die körperliche Funktion der Patientinnen unter Abemaciclib/Fulvestrant länger stabil als unter Fulvestrant alleine, ebenso die Rollen- und Sozialfunktion der Frauen.“
Claudia Schöllmann