Bei jüngeren Frauen zwischen 20 und 59 Jahren ist das HR+/HER2– metastasierte Mammakarzinom die häufigste Krebstodesursache. Die Erkrankung verläuft im Allgemeinen aggressiver als bei älteren Patientinnen.
Ribociclib (Kisqali®) konnte nun in der Phase-III-MONALEESA-7-Studie auch erstmals für prämenopausale Patientinnen eine signifikante Verlängerung des Überlebens zeigen.
In dieser Studie wurde die Wirksamkeit eines CDK4/6-Inhibitors bei prä- und perimenopausalen Patientinnen untersucht. Die Frauen mit HR+/HER2– metastasiertem Mammakarzinom wurden entweder mit der Kombination aus Ribociclib und Goserelin sowie entweder einem Aromatasehemmer oder Tamoxifen oder nur mit einer alleinigen endokrinen Therapie behandelt. Nach einem medianen Follow-up von 53,3 Monaten betrug das mediane Gesamtüberleben (OS) unter Ribociclib in Kombination mit endokriner Therapie fast 5 Jahre (58,7 Monate), im Vergleich zu 48,0 Monaten unter endokriner Therapie allein (95%-KI 0,61–0,96; HR 0,76) [2].
An unerwünschten Ereignissen unter Ribociclib treten hämatologische Nebenwirkungen, besonders Neutropenie auf, die den Experten zufolge die Patientinnen aber wenig belastet. „Die meisten dieser Patientinnen sind am Anfang sehr gesund. Am wichtigsten ist es, deren Lebensqualität so lang wie möglich aufrecht zu erhalten, was durch Abwägung von Nutzen und Nebenwirkungen möglich ist", gibt Prof. Andreas Hartkopf, Tübingen, zu bedenken. In diesem Sinne spricht für Ribociclib, dass in der MONALEESA-7-Studie die Zeit bis zum Einsatz der ersten Chemotherapie im Ribociclib-Arm um mehr als 4 Jahre (50,9 Monate) verzögert werden konnte [2]. „Die hämatolo-gischen Nebenwirkungen unter Ribo-ciclib belasten die Patientinnen kaum und sind durch ein gutes Management aus regelmäßigen Blutkontrollen und ggf. Dosisreduzierung gut handhabbar.
Eine Dosisreduktion von Ribociclib ist einfach: Ohne verringerte Wirksamkeit und ohne eine neue Verschreibung ausfüllen zu müssen, muss nur eine einzige Tablette weniger eingenommen werden“, so Hartkopf.
Dr. Annette Junker