Bei 2 % bis 7 % aller NSCLC findet sich eine Mutation im Gen der anaplastischen Lymphomkinase (ALK), die die unkontrollierte Zellproliferation ankurbelt. Mit ALK-Inhibitoren der zweiten Generation wie Brigatinib (Alunbrig®) steht eine zielgerichtete Therapie zur Verfügung, die die ALK-Aktivität und damit die Proliferation hemmt. Brigatinib ist seit etwa einem Jahr für die Erstlinientherapie bei ALK-positiven NSCLC zugelassen – bei Patienten, die zuvor nicht mit einem ALK-Inhibitor behandelt worden waren. Als einziger ALK-Inhibitor für die Erstlinie wird Brigatinib nur einmal täglich als Tablette unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Die Ergebnisse der ALTA-1L-Studie zeigten für Brigatinib auch in einem Follow-up von über zwei Jahren eine überlegene Wirksamkeit, Verträglichkeit und Lebensqualität versus der Vergleichstherapie Crizotinib.
Auf einen beträchtlichen Zusatznutzen kann Brigatinib hinsichtlich der Hirnmetastasen verweisen, die bereits bei einem Drittel der Patienten bei Diagnose vorliegen. „Die außerordentlich gute Wirksamkeit der ALK-Inhibitoren der neueren Generation im Hirn hilft uns dabei, Hirnmetastasen über einen sehr langen Zeitraum effektiv zu behandeln und damit sehr viel Leid abzuwenden,“ so Dr. Sylvia Gütz, Leipzig. Die Entscheidung des GB-A, Brigatinib einen beträchtlichen Zusatznutzen zuzubilligen, stützt sich auf die Daten der ALTA-1L-Studie: So lag die Gesamtansprechrate unter Brigatinib bei 66 % und unter Crizotinib bei 16 %; ein vollständiges Ansprechen wurde bei 45 % gegenüber 4 % dokumentiert.
Dr. Beate Fessler
Digitale Couchclub-Pressekonferenz „First year of being 1st Line – ALUNBRIG® (Brigatinib) als Erstlinientherapie beim ALK+ NSCLC“ am 29.04.2021, veranstaltet von Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co.