Die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren beim Ovarialkarzinom-Rezidiv nach Ansprechen auf die platinhaltige Chemotherapie hat zu bisher nicht gesehenen Reduktionen des Progressionsrisikos geführt, so Prof. Barbara Schmalfeldt, Hamburg. Wichtig sei v. a. in den ersten Therapiemonaten ein regelmäßiges Monitoring der Patientinnen und ein sorgfältiges Therapiemanagement. Alle drei verfügbaren PARP-Inhibitoren, Olaparib, Niraparib und Rucaparib, sind für die Erhaltungstherapie beim rezidivierten Ovarialkarzinom nach Ansprechen auf die platinbasierte Chemotherapie unabhängig vom BRCA-Mutationsstatus zugelassen. Rucaparib steht in der Rezidivtherapie als Monotherapie nach zwei Linien Platin und bei Platinintoleranz zur Verfügung. Als Erstlinien-Erhaltungstherapie ist derzeit nur Olaparib zugelassen, auf Basis der Daten der SOLO-1-Studie nur bei Frauen mit BRCA-Mutation [2].
Beim fortgeschrittenen Mammakarzinom können PARP-Inhibitoren bei tripelnegativen und HER2-negativen Luminal A/B-Tumoren zum Einsatz kommen, wenn eine BRCA-Keimbahnmutation (gBRCA-mut) vorliegt, erklärte Prof. Bahriye Aktas, Leipzig. In der Studie OlympiAD bei gBRCA-mut-Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom verlängerte Olaparib das mediane progressionsfreie Überleben statistisch si-gnifikant von 4,2 Monaten unter Mono-Cchemotherapie auf 7,0 Monate (HR 0,58; p < 0,001) [3]. In der Langzeit-Analyse der Studie wurden keine kumulativen Toxizitäten von Olaparib beobachtet [4], bei besserer Lebensqualität als unter Chemotherapie. Die Testung auf BRCA-Keimbahnmutation sollte bei Frauen mit lokal fortgeschrittenem/metastasiertem HER2-negativem Mammakarzinom möglichst früh erfolgen.
Mascha Pömmerl