Mosunetuzumab (Lunsumio®) bindet parallel an CD20 auf der Zelloberfläche der malignen B-Zellen sowie an CD3 auf zytotoxischen T-Zellen. In der Zulassungs-Phase-II-Studie GO29781 hatten sich bei FL-Patienten, die zuvor mindestens zwei Therapielinien bekommen hatten, sehr hohe Ansprechraten gezeigt. In einer Subgruppenanalyse der Hochrisikogruppe aus der Zulassungsstudie waren Patienten mit einem Fortschreiten der Erkrankung innerhalb von 24 Monaten (POD24) nach Beginn der Erstlinientherapie, jene, die Mosunetuzumab in der dritten (3L) beziehungsweise vierten oder späteren Therapielinie (4L+) erhalten hatten, sowie Erkrankte im Alter von ≥ 65 Jahren genauer unter die Lupe genommen worden. Von den 90 Patienten dieser Analyse waren 52 % in der POD24-Gruppe, 61 % hatten Mosunetuzumab als 4L+ Therapie erhalten, und 33 % waren ≥ 65 Jahre alt.
Die Rate für eine Komplettremission (CR) bei Patienten mit POD24 betrug 60 %, bei den Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren 67 % und bei jenen, die Mosunetuzumab in der 4L+ bekommen hatten, immerhin 55 %. Diese CR-Raten stimmten mit der der Gesamtpopulation überein (60 %). Die 3-Jahres-PFS-Rate betrug 44 % bei Patienten mit POD24 und 47 % bei Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren, was ebenfalls mit der Gesamtpopulation (43 %) vergleichbar war.
In dieser Subgruppenanalyse zeigte eine Mosunetuzumab-Monotherapie demnach dauerhafte Remissionen und klinisch bedeutsame Überlebenschancen bei Hochrisikopatienten mit stark vorbehandeltem r/r FL, einschließlich Patienten mit POD24. Das Sicherheitsprofil war in allen Untergruppen, auch bei Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren, überschaubar und konsistent. Dies unterstreicht, dass eine ambulante Verabreichung möglich ist.
Dr. Annette Junker