Die Kombinationstherapie aus CDK4/6i und endokriner Therapie (ET) sei in der ersten und zweiten Therapielinie nicht nur wirksamer als eine alleinige ET, sondern auch als eine Chemotherapie, betonte Prof. Jens Huober, St. Gallen, Schweiz. Unter den drei zugelassenen CDK4/6i in der metastasierten Situation hätten zwei – darunter Abemaciclib (Verzenios®) – einen relevanten Vorteil im Gesamtüberleben (OS) gezeigt; die finale Therapieentscheidung sei auf Basis der Effektivitätsdaten und des Sicherheitsprofils der jeweiligen CDK4/6i zu treffen.
Huober merkte an, dass der OS-Vorteil für Abemaciclib in der Phase-III-Zulassungsstudie MONARCH-3 zwar das Signifikanzniveau verfehlt habe, jedoch eindeutig klinisch relevant sei. Dies hätten die finalen Wirksamkeitsdaten der Studie für Abemaciclib plus Anastrozol/Letrozol versus Placebo plus Anastrozol/Letrozol bestätigt [2]. Das progressionsfreie Überleben (PFS; primärer Endpunkt) war nach einem medianen Follow-up von acht Jahren weiterhin signifikant zugunsten der Abemaciclib-basierten Kombination verlängert (29,0 vs. 14,8 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,535; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,429–0,668; p < 0,0001), mit einem 6-Jahres-PFS von 23,3 versus 4,3 % im Vergleichsarm. Daneben wurde mit einem Delta von 13,1 Monaten ein nicht signifikanter OS-Vorteil gegenüber dem Vergleichsarm erzielt (66,8 vs. 53,3 Monate; HR 0,804; p = 0,0664). Der OS-Benefit bei viszeralen Metastasen war mit einem Delta von 14,9 Monaten besonders ausgeprägt. Abemaciclib ist der erste und bislang einzige CDK4/6i, der in Kombination mit ET zur adjuvanten Behandlung von erwachsenen Erkrankten mit einem HR+/HER2– nodalpositiven frühen Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko zugelassen ist [1].
Dr. Claudia Schöllmann