Basis für die Zulassung der Durvalumab-Monotherapie war – ebenso wie für das STRIDE-Regime – die Phase-III-Studie HIMALAYA. In einem Arm der Studie war der PD-L1-Inhibitor gegen den Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sorafenib getestet worden. Wie Prof. Christoph Roderburg, Düsseldorf, berichtete, erwies sich der Checkpoint-Inhibitor im Vergleich zum TKI in puncto Wirksamkeit als nicht unterlegen (medianes Gesamtüberleben 16,6 vs. 13,8 Monate unter Sorafenib; Hazard Ratio 0,86; 95,67 %-Konfidenzintervall I 0,73–1,03; Nichtunterlegenheitsgrenze 1,08; geschätzte 36-Monats-OS-Rate 25 vs. 20 %).
Es zeigte sich aber ein vergleichsweise günstiges Sicherheitsprofil. Unter Durvalumab (Imfinzi®) wurden in 37 % der Fälle Grad-3/4-Nebenwirkungen dokumentiert (Sorafenib 52,4 %), die in 8,2 % der Fälle zum Abbruch der Behandlung und in 24,5 % der Fälle zu Dosisreduktionen führten (vs. 16,8 bzw. 47,6 % unter Sorafenib) [1].
„Wir haben also eine ähnliche Wirksamkeit bei besserem Sicherheitsprofil“, brachte es Prof. Florian van Bömmel, Leipzig, auf den Punkt. Insbesondere für Patienten, die nicht für eine immunonkologische (IO) Kombinationstherapie geeignet sind, stelle die Monotherapie mit Durvalumab eine wichtige neue Therapieoption dar, so die beiden Experten. Die Ätiologie der Erkrankung spiele dabei keine Rolle. Durch die Verabreichungsmodalitäten (Fixdosis-Infusion über 60 Minuten; q4w) sei Durvalumab mono zudem gut in den Praxisalltag integrierbar.
Roderberg und van Bömmel betonten aber auch, dass Erkrankte mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem HCC, die für eine immunonkologische Kombinationstherapie infrage kommen, diese auch erhalten sollten – so wie es die aktualisierte S3-Leitlinie zum HCC empfehle. Mit dem STRIDE-Regime habe sich in der explorativen 4-Jahres-Analyse eine Überlebensrate von 25 % gezeigt – in diesem Setting bisher einmalig.
Dr. Claudia Schöllmann