Derzeit ist 177Lu-PSMA-617 (Pluvicto®) beim PSMA-positiven mCRPC in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie mit oder ohne einen Inhibitor des Androgenrezeptorsignalwegs (ARPI) nach Behandlung mit einem ARPI und einer taxanbasierten Chemotherapie zugelassen. PSMA werde bei über 80 % der Männer mit Prostatakarzinom stark exprimiert, berichtete Prof. Felix Chun, Frankfurt am Main.
Die Zulassung erfolgte auf Basis der VISION-Studie, in der 177Lu-PSMA-617 plus Standard of Care (SOC) das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben gegenüber SOC in der Drittlinie signifikant verlängerte [1]. Wie sich in einer Post-hoc-Analyse der VISION-Studie gezeigt hat, bleibt auch die Lebensqualität unter der Therapie mit 177Lu-PSMA-617 erhalten [2]. Die PSMA-Radioligandentherapie sei zudem deshalb spannend, „weil wir den Tumor dabei visualisieren können“, sagte Prof. Boris Hadaschik, Essen. Man habe einen sehr guten prädiktiven Faktor für das Ansprechen, wenn man sich an der Signalintensität in der PSMA-PET-CT orientiere. Im klinischen Alltag sollten niedergelassene Urologen mCRPC-Patienten den Zugang zu möglichst vielen überlebensverlängernden Therapien ermöglichen, so PD Dr. Sebastian Frees, niedergelassener Urologe in Mainz-Gonsenheim: „Wir sind die Gatekeeper, wir müssen die Patienten schicken.“
Mascha Pömmerl