Für relevante Fortschritte in der Hämato-Onkologie ist das Multiple Myelom (MM) ein gutes Beispiel, erklärte Dr. Deniz Gezer, Aachen, und verwies auf den nach wie vor hohen Stellenwert des seit 5 Jahren verfügbaren Proteasom-Inhibitors Carfilzomib (Kyprolis®) in der Therapie des rezidivierten/refraktären MM. In Kombination mit Dexamethason erwies sich Carfilzomib als der Kombination von Bortezomib + Dexamethason überlegen [1]. Außerdem lasse sich durch die Hinzunahme des Proteasom-Inhibitors der 2. Generation zu Lenalidomid und Dexamethason die Rate an tiefen, lang andauernden Remissionen erhöhen.
Prof. Dr. Dominik Paul Modest, Berlin, unterstrich, dass in der Therapie des mCRC bei Tumoren mit RAS-Wildtyp und linksseitigem Primarius in der Erstlinie Anti-EGFR-Kombinationstherapien eingesetzt werden sollten. Ziel sei eine maximale Tumorreduktion mit möglichst schnellem und tiefem Ansprechen, um höhere Resektionsraten und ein verbessertes Gesamtüberleben zu erzielen. Zur Erstlinientherapie mit dem EGFR-Inhibitor Panitumumab (Vectibix®) in Kombination mit FOLFOX und FOLFIRI bei Patienten mit RAS-Wildtyp liegen überzeugende Daten vor [2, 3].
Biosimilars spielen in der onkologischen Therapielandschaft eine immer wichtigere Rolle. Das Bevacizumab-Biosimilar MVASI® hat seine Ähnlichkeit zum Referenzprodukt bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom gezeigt [4] und kann in allen Indikationen wie der Originator eingesetzt werden.
Dr. Achim Rieth, Medical Development Director Hämatologie/Onkologie bei Amgen, gewährte noch einen Blick in die Onkologie-Pipeline: In der CodeBreaK-100-Studie, die den KRASG12C-Inhibitor Sotorasib untersucht, lag die bestätigte objektive Ansprechrate bei 59 intensiv vorbehandelten Patienten mit KRASG12C-mutiertem fortgeschrittenem NSCLC bei 32,2 %, die Krankheitskontrollrate bei 88,1 % [5].
Mascha Pömmerl