Mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Entrectinib (Rozyltrek®) konnte das Therapiespektrum beim ROS1-Fusions-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) und bei NTRK-Fusions-positiven soliden Tumoren effektiv erweitert werden. Die Ansprechraten von 67,1 % beim NSCLC mit ROS1-Genfusion und 69,2 % bei NTRK-Fusions-positiven NSCLC waren vergleichbar positiv, ebenso das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) mit 15,7 bzw. 14,9 Monaten. „Da bei etwa 30 % der ROS1-positiven NSCLC bei Erstdiagnose bereits Hirnmetastasen entdeckt werden, sollte bei dieser Klientel auf den neuen TKI gesetzt werden“, betonte Dr. Marius Bartels, Mönchengladbach. Entrectinib zeigte mit 79,2 % intrakraniellem Ansprechen bei Patienten mit messbaren ZNS-Läsionen eine deutlich bessere Wirksamkeit als andere Wirkstoffe.
Wie effektiv eine zielgerichtete Behandlung des ALK-Fusions-positiven NSCLC auch langfristig ist, zeigen aktuelle Daten für Alectinib (Alecensa®). Nach 5 Jahren lag das Gesamtüberleben (OS) bei 62,5 % vs. 45,5 % unter Crizotinib. Zudem konnte auch die ZNS-Progression effektiv verzögert werden – unabhängig davon, ob bereits Hirnmetastasen vorlagen oder nicht.
Beim Urothelkarzinom hat sich Atezolizumab (Tecentriq®) bereits als Standard für die PD-L1-positive, lokal fortgeschrittene Erkrankung etabliert. Aktuelle Daten bestätigen, dass in Kombination mit platinhaltiger Chemotherapie nicht nur das PFS verlängert, sondern auch die Lebensqualität verbessert wird. Auch Patienten mit fortgeschrittenem triple-negativem Mammakarzinom können nun effektiv behandelt werden. Mit einer Kombination aus Atezolizumab und nab-Paclitaxel kann das mediane OS im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie um 7,5 Monate verlängert werden.
L. Burggraf