Basis der Behandlung des cSCC, dessen Inzidenz in Deutschland speziell im höheren Lebensalter zunimmt [4], bleibt die chirurgische Entfernung des Tumors. Entsprechend der S3-Leitlinie zum cSCC gilt es, frühzeitig Risikopatienten zu identifizieren und diese nach der Operation einer angepassten Nachsorge zuzuführen. Bei lokal nicht in sano resezierbaren Tumoren oder inoperablen Patienten ist eine Radiotherapie indiziert. Falls allerdings in fortgeschrittenen Stadien eine Lokaltherapie mit kurativer Intention – Chirurgie und/oder Strahlentherapie – nicht ausreicht, ist die PD-1-Inhibition heute der Behandlungsstandard, erläuterte Prof. Carola Berking, Erlangen. Der PD-1-Inhibitor Cemiplimab ist die bislang einzige in der EU zugelassene Immuntherapie in dieser Indikation.
Cemiplimab wird eingesetzt bei erwachsenen Patienten mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem cSCC, die nicht kurativ operiert oder bestrahlt werden können [3]. Selbst in der metastasierten Situation biete der PD-1-Inhibitor Patienten die Chance auf eine deutliche und anhaltende Tumorrückbildung,
wobei auch Patienten im hohen Lebensalter profitierten, so Berking. Dies werde durch eine aktuelle Auswertung der Zulassungsstudie EMPOWER-CSCC-1 [2] bestätigt und zeige sich auch im klinischen Alltag.
Hohe Ansprechraten
Prof. Axel Hauschild, Kiel, stellte die aktuelle Auswertung der EMPOWER-CSCC-1 im Detail vor [2]. In der 3-Kohorten-Studie waren Patienten mit metastasiertem sowie lokal fortgeschrittenem cSCC mit Cemiplimab behandelt worden. Wie Hauschild betonte, erreichte jeder zweite Patient (46,1 %) unter Cemiplimab ein objektives Ansprechen (ORR), darunter 16,1 % komplette Remissionen (CR). Für die Kohorte der metastasierten Patienten, die bislang im Median 18,5 Monate nachbeobachtet wurden, betrug die objektive Ansprechrate (ORR) gut 50 %, darunter 20,3 % CR. Damit habe sich die CR-Rate dieser Patienten gegenüber der ersten Auswertung nahezu verdreifacht, erklärte Hauschild. Das zeige, dass sich die Läsionen im Therapieverlauf weiter zurückbildeten. Bezogen auf die Gesamtpopulation waren zum Auswertungszeitpunkt 72,5 % der Patienten in anhaltender Remission. Das mediane Gesamtüberleben (OS) war zum Zeitpunkt der Analyse bei einer geschätzten 2-Jahres-OS-Rate von 73,3 % nicht erreicht [2]. Eine Post-hoc-Analyse der Zulassungsstudie [5] ergab unter Cemiplimab zudem einen Rückgang tumorbedingter Schmerzen sowie eine deutliche Verbesserung der Funktionalität und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Claudia Schöllmann