In der Phase-III-Zulassungsstudie hatten 669 prä-, peri- oder postmenopausale Frauen mit fortgeschrittenem HR+, HER2– Mammakarzinom nach Versagen einer (neo-)adjuvanten oder in der Erstlinie eingesetzten Hormontherapie entweder Abemaciclib plus Fulvestrant oder Placebo/Fulvestrant bekommen. Dabei führte die Abemaciclib-Kombination in der Gesamtgruppe nicht zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) um 7,1 Monate (16,4 vs. 9,3 Monate; p < 0,001) und des Gesamtüberlebens um 9,4 Monate (46,7 vs. 37,3 Monate, p = 0,0137) [2]. Bei postmenopausalen Frauen betrugen die signifikanten Vorteile im PFS 9,3 (16,1 vs. 6,8 Monate; p < 0,001) und im OS 14,0 Monate (48,8 vs. 34,8 Monate; p = 0,0365). Frauen mit ungünstigen prognostischen Faktoren scheinen besonders von Abemaciclib zu profitieren. Beim ESMO 2020 wurde die Phase-III-Studie Monarch E mit 5.637 Brustkrebspatientinnen in frühem Stadium mit HR+, HER2– Brustkrebs mit hohem Risiko vorgestellt [3]. Nach kompletter Erstbehandlung erhielten die Frauen 2 Jahre Abemaciclib plus endokrine Therapie (ET) oder nur ET. Im Abemaciclib-Arm war das IDFS (invasiv-krankheitsfreies Überleben) versus ET allein signifikant verbessert, mit IDFS-Raten von 92,2 % vs. 88,7 % (p= 0,0096; HR 0,747). Abemaciclib ist der erste CDK4/6-Inhibitor, der mit ET eine signifikante IDFS-Verbesserung beim HR+, HER2– Hochrisiko-Mammakarzinom in der Adjuvanz zeigte.
Dr. Annette Junker