861 Patienten wurden unabhängig vom PD-L1-Status 1 : 1 in zwei Arme randomisiert. Etwa 30 % der Patienten hatten ein hohes IMDC-Risiko, etwa 55 % mittleres und 12 % geringes Risiko, PD-L1-positiv waren etwa 60 % und etwa 24 % hatten Knochen- und 15 % Lebermetastasen. Im Verumarm erhielten die Teilnehmer alle 3 Wochen 200 mg Pembrolizumab intravenös, und zweimal täglich 5 mg Axitinib oral. Die Patienten, die 6 Wochen lang keine Nebenwirkungen auf Axitinib entwickelten und deren Blutdruck gut kontrolliert war, konnten die Axitinib-Dosis auf 7 mg zweimal täglich, anschließend unter den gleichen Bedingungen auf 10 mg zweimal täglich steigern. Um Nebenwirkungen zu managen, konnte Axitinib auf zweimal 3 mg, anschließend auf zweimal 2 mg gesenkt und danach ausgesetzt werden. Die Kontrollgruppe erhielt 4 Wochen lang täglich oral 50 mg Sunitinib mit anschließender Behandlungspause von 2 Wochen. Die Behandlung wurde bei progredienter Erkrankung gemäß RECIST-Kriterien, bei unzumutbarer Toxizität, und bei Pembrolizumab spätestens nach 24 Monaten beendet. Primäre Endpunkte waren progressionsfreies (PFS) und Gesamtüberleben (OS).
Nach einem medianen Follow-up von 12,8 Monaten senkte die Kombinationstherapie aus Pembrolizumab und Axitinib das Sterberisiko um 47 % verglichen mit der Sunitinib-Therapie (HR 0,53; 95-%-KI 0,38–0,74; p = 0,00005). Unter Pembrolizumab plus Axitinib starben 59 Patienten (14 %), unter Sunitinib 97 (23 %). Prof Gunhild von Amsberg betonte, dieser Vorteil setze sich durch alle Subgruppen hindurch fort und gelte auch für die Patienten mit niedrigem Risiko sowie für die Patienten ohne PD-L1-Expression. Die Kombinationstherapie könne allen erwachsenen Patienten im metastasierten Setting nach Erstdiagnose angeboten werden, so von Amsberg.
Die Kombination senkte das Risiko für Progress oder Tod um 31 % gegenüber Sunitinib (HR 0,69; 95-%-KI 0,57–0,84; p = 0,00012). Das mediane PFS betrug unter der Kombinationstherapie 15,1 Monate (95-%-KI 12,6–17,7), unter Sunitinib 11,1 Monate (95-%-KI 8,7–12,5). Die objektive Ansprechrate (ORR) unter der Kombination betrug 59 %, unter Sunitinib 36 % (p < 0,0001). "Das ist eine Höhe von Ansprechen, die wir so vorher bei metastasiertem klarzelligem Nierenzellkarzinom nicht gesehen haben", so Prof. von Amsberg.
Roland Müller-Waldeck
Satellitensymposium „MSD Immunonkologie. Immunonkologische Therapien heute und morgen" im Rahmen des 34. Deutschen Krebskongresses am 20.02.2020 in Berlin, veranstaltet von MSD Sharp & Dohme GmbH .