Checkpoint-Inhibitoren scheinen eine neue Behandlungsoption in frühen Stadien des malignen Myeloms, des Ösophaguskarzinoms (EC) bzw. bei Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs (GEJC) sowie des muskelinvasiven Urothelkarzinoms (MIBC) zu sein. Derzeit gibt es für das Myelom und das EC bereits drei Zulassungen im adjuvanten Setting. Verschiedene positive Phase-III-Studien deuten an, dass es in naher Zukunft weitere Zulassungen für Nivolumab (Opdivo®) bei MIBC und für Atezolizumab bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) in der adjuvanten Therapie geben könnte. Für Nivolumab wird auch in Kombination mit Chemotherapie eine Zulassung für das NSCLC im neoadjuvanten Setting erwartet.
Ziele sind eine langfristige antitumoralen Immunantwort nach Resektion bzw. eine Reduktion der Tumormasse vor der Operation. Sowohl in der Neoadjuvantz als auch in der Adjivanz sollen Mikrometastasen und freie Tumorzellen in Schach gehalten werden. Den Studien zufolge sind die Nebenwirkungen der Immuntherapie gut beherrschbar. Auch Untersuchungen zur Lebensqualität zeigen den Benefit dieser Therapie.
Bei fortgeschrittenen, metastasierten gastrointestinalen Tumoren führen Immuntherapien bzw. Immun-Chemotherapien zu deutlich höheren Ansprechraten sowie einem verbesserten Gesamt- und erkrankungsfreien Überleben. Besonders deutlich ist dies bei Patienten mit PD-L1-Expression. Anders als bei Biomarkern für molekular zielgerichtete Therapien sind die aktuell für die Immuntherapie nutzbaren Marker PD-L1 und MSI (Mikrosatelliten-Instabilität) aber keine 100%igen Prädiktoren für das Ansprechen. Allein für die Einordnung des PD-L1-Status werden drei unterschiedliche Scores verwendet. Ein guter Biomarker müsste klar definiert, gut reproduzierbar, überall verfügbar und einfach zu bestimmen sein. Solche Marker könnten die Immuntherapie noch weiter nach vorne bringen.
Dr. Corinna Kolac