In der Phase-III-Zulassungsstudie JAVELIN Bladder 100 verlängerte die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab (Bavencio®) das mediane Gesamtüberleben (mOS) von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom ohne Krankheitsprogression nach Platin-basierter Chemotherapie um gut sieben Monate [1]. „Die Zulassung von Avelumab als Erstlinien-Erhaltungstherapie stellt einen Paradigmenwechsel in der Therapie des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms dar“, betonte Prof. Marc-Oliver Grimm, Jena.
An JAVELIN Bladder 100 nahmen insgesamt 700 Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom teil, die nach Platin-basierter Chemotherapie nicht progredient waren. Sie erhielten entweder zusätzlich zur besten supportiven Behandlung (BSC) Avelumab oder wurden mit BSC allein behandelt [1]. Die Gabe von Avelumab zusätzlich zu BSC resultierte in einem signifikant verlängerten mOS: Die mOS-Rate ein Jahr nach Randomisierung betrug 71,3 % im Avelumab- und 58,4 % im Kontrollarm (21,4 vs. 14,3 Monate; HR für Tod 0,69; p = 0,001) [1]. Die mOS-Verlängerung zeigte sich über alle untersuchten Subgruppen hinweg und war unabhängig von der Art der vorangegangenen Chemotherapie (Gemcitabin plus Cisplatin oder Gemcitabin plusCarboplatin), deren Dauer (4, 5 oder 6 Zyklen) und dem besten erzielten An-sprechen [1, 2]. Das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) war mit Avelumab um 1,7 Monate länger als mit BSC allein (3,7 vs. 2,0 Monate; HR für Krankheitsprogression oder Tod 0,62; 95%-KI 0,52–0,75) [1]. Grimms Fazit: „Die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab sollte frühzeitig geplant und zeitnah nach Ende der Chemotherapie gestartet werden.“
Dr. Kirsten Westphal