In der MONALEESA-2-Studie wurden 668 Patientinnen mit einem fortgeschrittenen HR+/HER2– Mammakarzinom entweder mit einer Hormontherapie (Letrozol) allein oder in Kombination mit Ribociclib (Kisqali®) behandelt [1]. Dabei handelte es sich um eine Erstlinientherapie. Der statistisch signifikante Vorteil in Bezug auf das progressionsfreie Überleben durch die Kombination war bereits bekannt. Nun konnten beim Jahreskon-gress der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2021 auch die Daten zum Gesamtüberleben vorgelegt werden.
Deutlich verbesserte Überlebenschancen
Demnach betrug das mediane Gesamtüberleben in der Kombinationsgruppe 63,9 Monate im Vergleich zu 51,4 Monaten in der Gruppe mit der alleinigen Hormontherapie. Das entspricht einem Überlebensvorteil von 24 % (HR 0,76; 95%-KI 0,63–0,93; p = 0,004). Das um 12,5 Monate längere Gesamtüberleben (Nachbeobachtungszeit 6,5 Jahre) nahm mit der Dauer der Behandlung stetig zu; es war konstant über alle Subgruppen der Patientinnen hinweg zu beobachten. So betrug die Überlebenschance der Patientinnen, die die Kombination erhalten hatten, 44,2 % im Vergleich zu 32,0 % bei alleiniger Therapie mit dem Aromatasehemmer Letrozol.
Auch in Bezug auf die Lebensqualität profitierten die Patientinnen von der Kombinationstherapie. Die Zeit bis zur Verschlechterung der Lebensqualität um 10 % (gemessen mit EORTC-QLQ C30) betrug im Kombinationstherapie-Arm 39,6 Monate im Vergleich zu 33,1 Monaten unter der Monotherapie mit Letrozol. Das entsprach einem Vorteil von 21,1 % (HR 0,789). Dieser Vorteil war auch in Bezug auf das Symptom Schmerz zu be-obachten, wobei eine Verschlechterung um 10 % in beiden Gruppen nicht erreicht wurde. Nach 6,5 Jahren Beobachtung ergaben sich keine neuen Sicherheitssignale für die Kombinationstherapie. Nebenwirkungen, allen voran Neutropenie, traten überwiegend zu Therapiebeginn auf, also in den ersten 12 Monaten.
Dr. Corinna Kolac